SS-Obersturmführer

* 29.01.1901 in Lodbergen

Reichsdeutscher

8 Klassen Volksschule

Reiterfahrschule (Examen)

Beruf: Landwirt/Reitlehrer

1925 - 1926
Mitglied im Bund der Frontsoldaten/Stahlhelm

ab 01.04.1933
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 2 846 257)

ab 12.07.1933
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 214 402)

21.11.1933 - 23.12.1933
Dienst in der Wehrmacht
(Kavallerie)

11.09.1938 - 01.12.1938
Dienst in der 9. SS-Reiter-Standarte

11.09.1938
Beförderung zum SS-Untersturmführer (Allgemeine SS)

ab 07.11.1939
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Auschwitz u. KL Flossenbürg

30.01.1942
Beförderung zum SS-Untersturmführer

09.11.1944
Beförderung zum SS-Obersturmführer

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
SA-Sportabzeichen in Bronze
Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze
Julleuchter
Reitersportabzeichen in Silber
Fahrabzeichen in Silber

9. SS-Reiter-Standarte
Bischof Clemens August von Galen hatte im Juni 1934 den Hirtenbrief der Deutschen Bischofskonferenz, der wegen aktueller Konkordatsverhandlungen in Berlin auf Anordnung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Adolf Bertram, nicht von den Kanzeln verlesen worden war, und dessen Abdruck in den Zeitungen seitens der Nationalsozialisten unterbunden wurde, in seiner Diözese in Form von Broschüren verbreiten lassen. Dieser Hirtenbrief, der eindringlich vor der nationalsozialistischen Ideologie warnte, enthielt auch einen Passus über den Eid, in dem es hieß: Der Eid ist eine feierliche Anrufung Gottes, kann also niemals zu einer Leistung verpflichten, die einem Gebote Gottes widersprechen würde. Der enge zeitliche Kontext legt die Deutung nahe, dass etliche junge Männer es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten, einen Eid als eine feierliche Anrufung Gottes auf einen Mörder abzulegen, der zudem als Führer der NSDAP eindeutig glaubensfeindliches Gedankengut vertrat'''.
Dies belegt auch der folgende Monatsbericht der Geheimen Staatspolizei, in dem es heißt, dass die im letzten Bericht schon erwähnten 17 SS-Leute wegen Verweigerung des Treueides erneut festgenommen werden mußten. über ihr Schicksal berichtet ein Zeitzeuge: Als sie nach Hause entlassen wurden, waren sie verstört und blaß. Man konnte kein Wort aus ihnen herauskriegen. Sie waren zum völligen Schweigen verpflichtet, sonst würden sie wieder eingesperrt.
Die jungen Männer wurden nicht nur aus der SS ausgeschlossen, der Führer der 9. SS-Reiter-Standarte erteilte zudem Anweisung an die betreffenden Bürgermeister, einen diesbezüglichen Vermerk in die Personalakten einzutragen. Außerdem behielt die Gestapo die Männer im Visier: Noch zwei Jahre später forderte Bruno Müller, der Chef der Gestapo in Oldenburg, beim Amtshauptmann in Cloppenburg die Angabe der genauen Personalien der betreffenden Männer sowie ihrer aktuellen Tätigkeit an". Bei den Männern handelte es sich um Johannes Albers aus Höltinghausen, Josef Bothe I und Josef Bothe II aus Palmpohl, Otto Döpke aus Varrelbusch, Ales Gerdes aus Resthausen, Heinrich Giese, Gustav Götting und August Naber aus Bethen, Franz Klaus aus Höltinghausen, Josef Klaus, Benno Kuhlmann und Josef Wienken aus Stapelfeld, Franz Lameyer aus Schmertheim, Josef Meyer aus Penkhusen, Josef Rake aus Bühren, Heinrich Wessels aus Varrelbusch und Theodor Wienken aus Stalförden.
Viele Menschen im Oldenburger Münsterland waren empört, doch öffentlich Protest wegen der Verhaftungen zu erheben, wagte nach diesen Erfahrungen niemand, weil er damit rechnen musste, ebenfalls von der Gestapo in ein KZ eingeliefert zu werden. Der Zorn über die Maßnahmen gegen die Reiter lässt sich jedoch an Wahlergebnissen ablesen. So kommentierte der Cloppenburger Amtshauptmann August Münzebrock das Ergebnis der Volksabstimmung über die Vereinigung der Ämter des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten vom 19. August 1934.