Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald
Bezeichnung
AGW
Gebiet
Deutschland, Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Landkreis Ennepe-Ruhr-Kreis
Eröffnung
16.09.1944
Schließung
Das Außenlager wurde in der Nacht vom 28. zum 29.03.1945 evakuiert. 613 Häftlinge mußten zu Fuß über Soest nach Lippstadt marschieren, wo die SS-Mannschaft am 31.03.1945 floh. Kurze Zeit später trafen US-Soldaten auf die Häftlinge.
Häftlinge
750, hauptsächlich Franzosen und Russen. Italiener, Tschechen, Polen, Belgier und Deutsche. Die Franzosen waren zu einem Teil am 06.08.1944 aus Toulouse nach Buchenwald verschleppt worden, zum anderen Teil aus Paris und Compiège. Der weitaus größte Teil gehörte zur Kategorie der politischen Häftlinge. Bei den russischen Häftlingen handelte es sich zumeist um Kriegsgefangene und Zivilarbeiter, die auf der Flucht gefangengenommen wurden. 1/5 war unter 20 Jahre alt und 37% zwischen 21 und 30.
Geschlecht
Männer
Einsatz der Häftlinge bei
Ruhrstahl AG, Annener Gußstahl, Witten-Annen, Stockumerstraße
Art der Arbeit
Stahlgußteile für Flugzeugproduktion, Panzerteile, Metallverarbeitung.
Bemerkungen
Am 16.09.1944 stellte die SS im Konzentrationslager Buchenwald einen ersten Transport mit 700 KZ-Häftlingen zusammen. Eine Woche später erreichten diese das noch im Aufbau befindliche Barackenlager am Spiekermannschen Platz in der Nähe der Eisenbahnlinie Dortmund-Witten. Bereits im Dezember fiel die Häftlingsstärke durch Krankheit und Flucht auf unter 600. Jeden Tag führte die SS die Gefangenen zum Werksgelände, in die vom übrigen Betrieb isolierte Halle A7, wo sich die Bearbeitungsstätte II befand. Die Häftlinge bedienten dort drei Drehherdöfen und führten zahlreiche Arbeiten zur Metallverarbeitung wie Bohren, Schmirgeln etc. aus. Ab Anfang März kam die Produktion allmählich aufgrund Zulieferschwierigkeiten zum Erliegen.