Außenkommando des Konzentrationslagers Ravensbrück

Bezeichnung
Lebensbornheim Taunus

Gebiet
Deutschland, Bundesland Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt

Eröffnung
Am 13.09.1939 wird das Wiesbadener Kinderheim "Antoniusheim" für die Dauer von "99 Jahren" an den von der SS getragenen nationalsozialistischen Verein "Lebensborn e.V." verpachtet.
Der Verein "Lebensborn e.V." eröffnet bereits 1939 in dem Haus unter dem Namen "Kinderheim Taunus" ein Kinderheim mit 55 Betten.
Das Kinderheim wird allerdings im November 1941 aufgrund der "katastrophalen Umstände" die im Haus herrschen, geschlossen.

(Neu)Eröffnung
21.06.1943 (als Außenkommando dem Frauen-KZ Ravensbrück angegliedert)
Nach Umbau und Renovierung wird das Haus als Entbindungsheim genutzt
02.10.1943 erste Entbindung (belegt)
13.03.1945 letzte Entbindung (belegt)
bis Kriegsende etwa 500 Entbindungen

Das Lebensbornheim Taunus verfügte über das heimeigene Sonderstandesamt Wiesbaden Bahnholz

Neben deutschen waren hier auch französische, jugoslawische und norwegische Frauen untergebracht

Schließung
März 1945

Häftlinge
12 weibliche Zeugen Jehovas aus dem Konzentrationslager Ravensbrück

Einsatz der Häftlinge bei
Lebensborn e.V.

Heimleiter
Dücker Robert Wilhelm

Art der Arbeit

Bemerkungen
Zuvor war in dem Gebäude das ehemalige katholische Antoniusheim untergebracht

Lebensborn e.V.
Am 12. Dezember 1935 gründeten zehn nicht namentlich bekannte SS-Größen in Berlin den “Lebensborn e.V.”.
Heinrich Himmler, Reichsführer SS, hatte diese Gründung veranlasst. Nach seiner Auffassung war die Schutzstaffel (SS) der Vorreiter nationalsozialistischer “Bevölkerungs- und Rassenpolitik”. Als eingetragener Verein konnten Eigentum, Häuser und Liegenschaften erworben werden.
Ursprünglich dem Reichssippenamt zugeordnet, gehörte der Verein ab 1938 zum Persönlichen Stab Reichsführer SS. Der Lebensborn e.V. sollte die “nordische Rasse” mit dem “besten Blut” weiter fördern.

Geschäftsführer des „Lebensborn e.V.“ waren zunächst SS-Sturmbannführer Guntram Pflaum und ab dem 15. Mai 1940 bis Kriegsende SS-Standartenführer Max Sollmann, ärztlicher Leiter war von Anfang an SS-Oberführer Dr. med. Gregor Ebner.