Zwangsarbeiterlager/Kommando Muldwerk A.G.

Übersicht

Reste der Papierfabrik Muldenstein

Kommando Muldwerk A.G. Betrieb Muldenstein

Deutschland, Bundesland Sachsen-Anhalt, Landkreis Anhalt-Bitterfeld

Firmenname
Papierfabrik Muldenstein AG (bis 1943)
Die Papierfabrik Muldenstein wurde 1904 als GmbH von den Gebrüdern Bretschneider gegründet. Der Bau direkt am Muldensteiner Berg, wurde zwischen 1905 und 1907 durch die Leipziger Baufirma Bastänier u. Georgi unter Aufsicht des späteren Fabrik-Baumeisters Helm aus
Muldenstein ausgeführt.

Die Weltwirtschaftskreise Anfang der 1930er Jahre brachte die Papierfabrik in große Schwierigkeiten. Sie wurde zahlungsunfähig und ging in den Besitz der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt über. Der geschäftsführend Gesellschafter Kommerzienrat Gustav Bretschneider schied aus dem Unternehmen aus. 1938 erfolgte eine Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit 4 Mio. RM Grundkapital. Der Firmenname lautete nun „Papierfabrik Muldenstein AG“. 1943 wurde die Fabrik aufgrund mangelnder Kriegswichtigkeit stillgelegt. Die gesamte Belegschaft wurde zur Arbeit in der „Sprengstoff Chemie Moschwig“ dienstverpflichtet.

1943
Verlagerung der Junkers- Werke Dessau nach Muldenstein, jetzt "Muldewerke Junkers" zum Bau der Strahltriebwerke für die Ju 287. Weiterhin wurde das in Deutschland am meist gebaute Motorenmuster der JUMO 211 gebaut. Der JUMO 211 zählt zur Gattung der Reihenmotoren mit 12 Zylindern, welche in hängender V- Form zu je 2 Reihen je 6 Zylinder angeordnet sind. Der Gesamthubraum beträgt 34,97 Liter mit einer erzeugten Leistung von 1340 PS (JUMO 211 F-2). Dies entspricht einer Leistung von 38,3 PS je Liter Hubraum.

nach 1945
1948 entstand der VEB EKM Rohrleitungsbau Bitterfeld, der der VVB (Vereinigung Volkseigener Betriebe) Energie– und Kraftmaschinenbau unterstellt war und nutzte nun das Fabrikgelände. Dort nahm 1961 ein neues Rohschweißwerk mit drei Fertigungslinien den Betrieb auf. 1990 entstanden aus dem Betriebsteil Muldenstein der ROB GmbH Muldenstein die Rohrwerke Muldenstein GmbH. Nach Besitzerwechseln zu Klöckner Stahl GmbH und von dort zu den Stahlwerken Bremen endete 1998 der Betrieb. 2010 begann der Abriss der Restanlagen und die Umgestaltung des Geländes zu einem Solarpark.