Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme

Bezeichnung: Continental

Gebiet
Niedersachsen, Landkreis Hannover, Kreisfreie Stadt Hannover

Eröffnung
25.06.1944

Das Lager bestand aus drei Baracken:
Dem Block, den Toiletten und der Küche.
Es ist von einem elektrisch geladenen Stacheldraht umgeben, hat aber keine Mauer und jenseits der Barrieren kann man einen Obstgarten, eine Kirche, und einen Bauernhof, die letzten Häuser des Ortes sehen. Obwohl neu, ist das Ganze sehr armselig. Alles ist aus Ersatz gemacht.

Schließung
am 06.05.1945 Todesmarsch über Fuhrberg und Oldau nach Bergen-Belsen

Deportationen
Im Juni 1944 traf ein Transport mit 500 Frauen aus dem KZ Ravensbrück ein.

Häftlinge
Am 25.03.1945: 1.011; davon etwa 500 Polinnen

Geschlecht
Frauen

Einsatz der Häftlinge bei
Brinker Eisenwerke, Continental-Gummiwerke AG

Art der Arbeit
Herstellung von Gasmasken

Lagerleiter (Kommandoführer) ab März 1945
SS-Hauptsturmführer Otto Thümmel

SS-Aufseherin
Lina Hillebrecht
Geboren und aufgewachsen ist sie in Linden in der Fannystraße. Hillebrecht ist namentlich bekannt geworden, weil sie 1947 von einem französischen Militärgericht zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden ist.
Ihre Verhaftung war einem Zufall zu verdanken: Eine französische Gefangene hatte von einer deutschen Vorarbeiterin, deren Privatadresse bekommen. Sie erfuhr, dass eine der SS-Aufseherinnen seit ihrer Geburt ebenfalls unter dieser Adresse wohnhaft war. So konnte Lina
Hillebrecht nach dem Krieg ermittelt und verhaftet werden.
Von ihrer Haftstrafe verbüßte sie allerdings maximal fünf Jahre. Ab dem Jahr 1952 wohnte sie wieder in Linden.

Bemerkungen
Das Lager befand sich zwischen Leineabstiegskanal und der Wunstorfer Straße. Nach der Schließung des Lagers Langenhagen wurden die etwa 500 Polinnen in Limmer untergebracht, was zu einer starken Überbelegung des Lagers führte. Die Polinnen Arbeiteten weiterhin in den Brinker Eisenwerken. Im Lager sind mindestens zwei Frauen gestorben.

Bekannt ist der Name einer am 19 . März 1945 in Hannover verstorbenen französischen Frau aus dem NL Limmer: Die 44-jährige Landwirtin Julienne Trouet ist auf dem Seelhorster Friedhof an der Hauptachse begraben.
Das Grab ist auf dem Gräberfeld (Zugang über den alten Zentraleingang Hoher Weg) für KZ- und Gestapo-Opfer aus den hannoverschen Lagern nicht kenntlich gemacht. Ihr Name steht dort weder auf einem Stein noch auf einer Gedenktafel.