KL Dachau (NL Bad Saulgau)

Außenlager des Konzentrationslagers Dachau

Deutschland, Bundesland Baden-Württemberg, Regierungsbezirk Tübingen, Landkreis Sigmaringen

Eröffnung
13.09.1943

Schließung
am Sonntag, den 22. April 1945 erfolgte die Besetzung durch französische Truppen

am 22. April 1945 marschierte gegen 17:15 Uhr das "Groupement de Beaufort" in Saulgau ein, besetzte strategisch wichtige Plätze und Straßen der Stadt und nahm 400 deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft.

Deportationen
am 10.08.1944: 15 aus den Außenlagern Friedrichshafen und Saulgau nach KZ Bergen-Belsen am 24.09.1944: 762 aus Friedrichshafen und Saulgau nach KZ Mittelbau-Dora
am 25.02.1945: 151 in das Außenlager Überlingen
am 04.04.1945: 254 nach Dachau

Häftlinge
Am 13.01.1945: 433; Fast alle Häftlinge waren Handwerker, über die Hälfte Russen, ein Viertel Deutsche, des weiteren Polen, Franzosen, Jugoslawen, Italiener, Spanier und Tschechoslowaken, einige Niederländer, Belgier, Ungarn und Griechen.

Geschlecht
Männer

Die Wachmannschaft bestand aus maximal 30 SS-Angehörigen, von denen vermutlich 40 % Volksdeutsche waren. Zudem waren vier Wachhunde vorhanden.

Einsatz der Häftlinge bei
Luftschiffbau Zeppelin GmbH

Art der Arbeit
Produktion von V 2- Raketenteilen; Errichtung und Ausbau verschiedener Lager, Verladearbeiten

Bemerkungen
In Saulgau wurden ab Ende 1943 bis Ende März 1945 Halbschalen und Treibstoffbehälter für die V 2-Raketen produziert. Das Lager der Häftlinge befand sich auf dem Gelände der Firma L. Bautz an der Zeppelinstraße. Anfang April waren nur noch 26 Häftlinge in Saulgau. Bis zum Ende der V 2-Produktion und dem Eintreffen von 214 schwerkranken Häftlingen aus Überlingen waren die Lebensumstände vergleichsweise gut und die Sterblichkeit gering. Insgesamt kamen in Saulgau 43 Häftlinge ums Leben.

Anmerkung
Heute erinnern nur ein Gedenkstein auf dem Friedhof und eine Abteilung des Stadtmuseums an das KZ, an dessen Standort heute ein Supermarkt steht.

Täter