Außenlager Tannenwald

Deutschland, Bundesland Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Hochtaunuskreis

Konzentrationslager Buchenwald (Außenlager Tannenwald, Bad Homburg-Dornholzhausen)

Gelände der heutigen Kleingartenkolonie in den "Buschwiesen"
An der alten Burgmauer, zwischen Schloss und Friedhof

07.12.1944 - 29.03.1945

Das Lager "Tannenwald" bestand aus Baracken und war für bis zu 100 Häftlinge ausgelegt. Daneben gab es Verwaltungs- und Versorgungseinrichtungen.

Am Ortsausgang des heutigen Ortsteils von Bad Homburg v. d. Höhe "Dornholzhausen" in der Gemarkung "Tannenwald", vermutlich auf dem Gelände der heutigen Kleingartenkolonie in den "Buschwiesen", existierte von Dezember bis Ende März 1945 ein Außenkommando des KZ Buchenwald mit der Bezeichnung "Tannenwald". Im Winter 1944/45 waren hier bis zu 42 Häftlinge von Buchenwald im "kriegswichtigen" Einsatz für die Bauinspektion "Reich West" der Waffen-SS und für die Polizei. In Buchenwald-Akten wird das Lager "Tannenwald" als jüdisches Außenkommando geführt. Die Häftlinge hatten vorwiegend russische, polnische und tschechische Namen. Beim Vormarsch der amerikanischen Truppen auf Bad Homburg wurden sie nach Buchenwald "evakuiert". Zunächst hatten die Häftlinge nach Frankfurt am Main zu marschieren, und von dort aus wurden sie mit Zügen in das KZ transportiert. Von dort aus wurden sie auf weitere Todesmärsche geschickt.

Die Häftlinge wurden eingesetzt, um das Schloß Kransberg, das während der Ardennenoffensive das Hauptquartier Himmlers war, umzubauen, um so die Sicherheit des Reichsführers SS zu gewährleisten. Seit dem 7. Dezember 1944 waren die ersten zehn KZ-Hälftlinge in Dornholzhausen stationiert. Zunächst hatten sie das Lager Tannenwald aufzubauen. Als erstes sollten sie einen Fluchttunnel von der Straße am Kransberger Ortseingang zum SS-Führerbunker im damaligen Schlosshof anlegen. Diesen Tunnel mussten die Häftlinge mit primitivsten Werkzeugen bauen. Die Bedingungen während der Haftzeit waren menschenunwürdig. Neben Hunger und Kälte waren die Häftlinge den Mißhandlungen der SS-Wachmannschaften ausgesetzt. Die Fertigstellung des Tunnels gelang jedoch nicht.