Auschwitz
Von 1000 Deportierten werden 440 gesondert untergebracht (Tarnwort für Vergasung), von 191 ins Lager selektierten Frauen müssen zwölf auf Claubergs Versuchsstation.
Aussage Degenszajn Fryda * 1911
Opfer von Medizinverbrechen
Ankunft Auschwitz aus Drancy am 20.07.1943.
Degenszajn, acht Jahre nach der Befreiung: Ich mußte immer wieder meine Arbeit als Schneiderin aufgeben und leide unentwegt an Schmerzen im Leib. Ich fühle mich immer schwach und leide seit 4-5 Jahren an starken Wallungen, habe keine sexuellen Bedürfnisse mehr und konnte auch nicht heiraten. Die Versuche verschiedener Ärzte, meinen Zustand zu bessern, sind fehlgeschlagen. Ärztliches Gutachten: Eine Wiederherstellung der Gebärmuttersklerose ist durch keine Maßnahmen mehr möglich. Das Gutachten zum Verbleib der Angehörigen: Ihr Vater und ihre Mutter sind während des Krieges in Konzentrationslagern umgekommen. Die 12 Brüder und Schwestern sind im Konzentrationslager während des Krieges durch Verbrennung umgekommen. Von ihrer Familie bleibt nur noch ein Bruder.
Aussage Golse Serge * 18.06.1914 in Paris
Häftlingsarzt Häftlings Nu. 130615
Ankunft Auschwitz aus Drancy am 20.07.1943
Am 17.2.1943 Verhaftung in Lyon. Ankunft Auschwitz aus Drancy am 20.07.1943. Von 1000 Deportierten werden 440 »gesondert untergebracht« (Tarnwort für Gaskammer). Im »Krankenbau, Lager F. Block 12«. Golse: »Ich habe ziemlich häufig Selektionen beigewohnt. Einmal kam es sogar vor, daß die gesamten Kranken des Blocks selektioniert wurden, d. h. daß alle Kranken in die Gaskammern geschickt wurden.« Nach 1945 Arzt in Paris.