Litzmannstadt (Lodz)

Transportliste

Dieser Transport bestand aus Nummer:
II-339, II-340, II-342, II-395, II-465

Die Betroffenen erhielten eine Transportnummer, die gleichsam zu einem Bestandteil ihres Namens wurde und im amtlichen Verkehr angegeben werden mußte. Man hatte etwa die Transportnummer W 982 oder AA 475 oder Cv 13, was besagte, daß die Person mit dem Transport W oder AA oder Cv nach (Ort, Lager) gekommen war und in der entsprechenden Transportliste unter der Position 982, 475 oder 13 geführt wurde. Die Transportlisten wurden mehrfach ausgefertigt und dem Kommandanten der deutschen Begleitmannschaft mitgegeben, wo je ein Durchschlag an das Zentralsekretariat und an die Zentralevidenz, also an jüdische Stellen gelangte.

Auch die Transporte aus anderen Ländern brachten in der Regel Verzeichnisse mit, aber ohne Bezeichnungen, die im Lager übernommen worden wären. Endgültige Listen (mit der Häftlingsnummer) aber wurden erst im Lager oder in der Zentralevidenz angelegt, sofern sie überhaupt aufgenommen wurden, und nicht vorher ermordet wurden.
Als Grundlage wählte man römische Ziffern von I bis XXVI, jede einem oder mehreren Ankunftsorten vorbehalten, die meist den einzelnen Gestapobereichen entsprachen. So besagte I Berlin, IV Wien und XXIV Holland. Den einzelnen Transporten wurde eine arabische Nummer zugesetzt, so war I/90 der neunzigste Transport aus Berlin. Die Transportnummern wurden diesen Deportierten in fortlaufender Reihenfolge zugewiesen, so daß sich die individuellen Nummern, z.B. unter römisch I, nicht wiederholten und die Personalziffern bei Berlin, Wien usw. in die Tausende gingen.

Opfer

Jakob Max
* 19. September 1891 in Saarbrücken
† 16. September 1942 im Ghetto Lodz
Der Besitzer einer Alteisenhandlung war ein wichtiger Mäzen des FV Kaiserslautern, einem Vorgängerverein des 1. FC Kaiserslautern. Er unterstützte den Klub auf vielfältige Weise. Nachdem er in der Reichspogromnacht im November 1938 von SA-Männern überfallen und misshandelt worden war, zog er mit seiner Familie nach Köln. Am 30. oktober 1941 wurde er in das Ghetto Lodz deportiert und dort ermordet.