Winnenden

Transportliste

Die Direktoren der Anstalten wurden offiziell am 16. Februar 1940 von Dr. Eugen Stähle, dem Leiter des Württembergischen Gesundheitsdienstes im Innenministerium von der anlaufenden Euthanasie-Aktion unterrichtet.

Mit diesem Sondertransport wurden 75 männliche Patienten aus der privaten Heil- und Pflegeanstalt Christophsbad in Göppingen in die Heil- und Pflegeanstalt Winnental in Winnenden verlegt.

Einer von ihnen:
Theodor Heinrich K. war mit der Diagnose Schizophrenie Patient der privaten Heil- und Pflegeanstalt Christophsbad in Göppingen, als er am 14. Oktober 1940 mit 74 weiteren männlichen sog. Staatspfleglingen, d. h. auf öffentliche Kosten dort untergebrachten Patienten, auf Anordnung des württembergischen Innenministeriums in die württembergische Heilanstalt Winnental verlegt wurde. Dies war allerdings nur ein Zwischenschritt auf dem Weg in die Gaskammer der Vernichtungsanstalt Grafeneck bei Münsingen auf der Schwäbischen Alb. Dorthin wurde der 36-Jährige am 29. November 1940 verlegt und noch am gleichen Tag ermordet. Die Todesursache wurde allerdings verschleiert. In seinem Nachlass, der nach seinem Tod an die Eltern in Göppingen ging, befand sich ein Keks, in den er das Wort Mörder eingeritzt hatte, ein letzter verzweifelter Hilfeschrei.
Theodor Heinrich K. war einer von 168 Patienten des Christophsbades, die in den Vernichtungslagern der sog. Euthanasie-Aktion T4 getötet wurden.

Im Schloss der Stadt Winnenden befindet sich noch immer ein Krankenhaus für Psychiatrie und Neurologie, Zentrum für Psychiatrie. In den dreißiger Jahren zählte das Haus etwa 600 Kranke, Hunderte von ihnen wurden von den Nationalsozialisten infolge der sogenannten Euthanasieaktionen getötet oder starben an Hunger und Vernachlässigung.

Der gehört nach Winnenden ist bis heute synonym für einen Menschen, der nicht ganz richtig im Kopf ist.