Politik

In der Wohnung des Chefs der Heeresleitung, General der Infanterie Kurt von Hammer-Equord, hält Hitler vor den Befehlshabern des Heeres und der Marine eine grundlegende Rede. Er bezeichnet die Wiedergewinnung der politischen Macht nach innen durch eine autoritäre Staatsführung, die >Ausrottung des Marxismus< du die >Stärkung des Wehrwillens mit allen Mitteln< als Ziele. Er fordert als Hauptaufgaben die Beseitigung des Versailler Vertrages und die dazu notwendige Militärische Aufrüstung.

Ziel der Gesamtpolitik allein: Wiedergewinnung der pol. Macht. Hierauf muß gesamte Staatsführung eingestellt werden (alle Ressorts!).

1. Im Innern. Völlige Umkehrung der gegenwärt. innenpol.Zustände in D. Keine Duldung der Betätigung irgendeiner Gesinnung, die dem Ziel entgegensteht (Pazifismus!). Wer sich nicht bekehren läßt, muß gebeugt werden. Ausrottung des Marxismus mit Stumpf und Stiel. Einstellung der Jugend u. des ganzen Volkes auf den Gedanken, daß nur d. Kampf uns retten kann u. diesem Gedanken gegenüber alles zurückzutreten hat. (Verwirklicht in d. Millionen d. Nazi-Beweg. Sie wird wachsen.) Ertüchtigung der Jugend u. Stärkung des Wehrwillens mit allen Mitteln. Todesstrafe für Landes- u. Volksverrat. Straffste autoritäre Staatsführung. Beseitigung des Krebsschadens der Demokratie!

2. Nach außen. Kampf gegen Versailles. Gleichberechtigung in Genf; aber zwecklos, wenn Volk nicht auf Wehrwillen eingestellt. Sorge für Bundesgenossen.

3. Wirtschaft! Der Bauer muß gerettet werden! Siedlungspolitik! Künft. Steigerung d. Ausfuhr zwecklos. Aufnahmefähigkeit d. Welt ist begrenzt u. Produktion ist überall übersteigert. Im Siedeln liegt einzige Mögl., Arbeitslosenheer z. T. wieder einzuspannen. Aber braucht Zeit u. radikale Änderung nicht zu erwarten, da Lebensraum für deutsches) Volk zu klein.

4. Aufbau der Wehrmacht wichtigste Voraussetzung für Erreichung des Ziels: Wiedererringung der pol. Macht. Allg. Wehrpflicht muß wieder kommen. Zuvor aber muß Staatsführung dafür sorgen, daß die Wehrpflichtigen vor Eintritt nicht schon durch Pazif., Marxismus, Bolschewismus vergiftet werden oder nach Dienstzeit diesem Gifte verfallen.

Wie soll pol. Macht, wenn sie gewonnen ist, gebraucht werden? Jetzt noch nicht zu sagen. Vielleicht Erkämpfung neuer Export-Mögl., vielleicht - und wohl besser – Eroberung neuen Lebensraumes im Osten u. dessen rücksichtslose Germanisierung. Sicher, daß erst mit pol. Macht u. Kampf jetzige wirtsch. Zustände geändert werden können. Alles, was jetzt geschehen kann - Siedlung - Aushilfsmittel.

Wehrmacht ist wichtigste u. sozialistischste Einrichtung d. Staates. Sie soll unpol. u. überparteilich bleiben. Der Kampf im Innern nicht ihre Sache, sondern der Nazi-Organisationen. Anders wie in Italien keine Verquickung v. Heer u. SA beabsichtigt. - Gefährlichste Zeit ist die des Aufbaus der Wehrmacht. Da wird sich zeigen, ob Frankreich)
Staatsmänner hat; wenn ja, wird es uns Zeit nicht lassen, sondern über uns herfallen (vermutlich mit Ost-Trabanten).

In Genf endet die am 24. Januar eröffnete 70. Tagung des Völkerbundrates in dessen Verlauf u.a. ohne Ergebnis über die deutschen Beschwerden wegen einer Benachteiligung der Oberschlesiendeutschen durch die polnische Agrarreform diskutiert wurde.

Hitler gibt britischen, amerikanischen und italienischen Journalisten erste Interviews als Reichskanzler, die Aussagen konzentrieren sich auf die Aufgabe, in der parlamentarischen Periode von 4 Jahren die vergangen 14 Jahre vergessen zu machen. Er betont: >Niemand wünscht mehr den Frieden als ich.<

Zu dem Begräbnis des in der Nacht zum 31. Januar getöteten SA-Mannes Maikowski im Berliner Dom urteilt Kessler: Propaganda mit der Leiche. Im Dom war als letzter vor Maikowski Kaiser Wilhelm I aufgebahrt.

Goebbels glaubt zum Wahlkampf sagen zu können: Wir werden ein Meisterstück an Agitation liefern.

Beschlagnahme des „Vorwärts“ vom 3. Februar 1933 und Verbot bis einschließlich 06.02.1933 auf Grund des § 6 der Verordnung des Reichspräsidenten vom 19.12.1932 (RGBl. I 1932, S. 548)

Wirtschaft

Als Maß für die Beurteilung der Verkehrswirtschaftlichen Verhältnisse ist die Zahl der stillgelegten Kraftfahrzeuge von Bedeutung. Etwa 1/3 aller Kraftfahrzeuge sind abgemeldet, die Zahl hat sich seit Juli 1932 nahezu verdreifacht.

Der Reichsbund Deutscher Angestellten-Berufsverbände (RDA) erklärt: daß wir mit ganzer Kraft für die neue Regierung Hitler-Hugenberg-Seldte eintreten werden. Er fordert die Angestellten zum Austritt aus dem Deutschen Gewerkschaftsbund auf.

Kultur

In Berlin wird der Film >Moral und Liebe< uraufgeführt.
In dem Ehe- und Sittenroman spielen Grete Mosheim. Oskar Homolka, Camilla Horn, Johannes Riemann, Hilde Hildebrand und Rosa Valetti unter der Regie von Georg Jacoby die Hauptrollen.
Die Musik ist von Alfred Strasser und Franz Grothe.
Der Film wird von der Prüfstelle am 21.10.1933 wieder verboten.

In Berlin wird der Film >Ganovenehre< ein Film aus dem Berliner Unterweltmilieu uraufgeführt.
Rotraut Richter, Olly Stüwen, Fritz Kampers, Paul Westermeier u.a. spielen unter der Regie von Richard Oswald.
Der Film wird von der Prüfstelle am 15.05.1933 wieder verboten.

In Stuttgart wird der historische Kriegsfilm >Choral von Leuthen< aus der Zeit Friedrichs des Großen uraufgeführt.
Unter der Regie von Carl Fröhlich spielen Otto Gebühr, Olga Tschechowa, Elga Brink, Harry Frank, Werner Fink und Veit Harlan die Hauptrollen.
Die Musik dieses als Volksbildend ausgezeichneten Film schrieb Marc Roland
Hierzu schreibt der NS-Filmhistoriker Oskar Kalfus (das aktuellste Thema in unserer heutigen Führergläubigen Welt).

Die Ufa bringt den Film >Was wissen denn Männer< zur Uraufführung.
Hier spielen Tony van Eyck, Hans Brausewetter und Ruth Hellberg unter der Regie von Gerhard Lamprecht.
Die Musik dieses als künstlerisch ausgezeichneten Film schrieb Eduard Künneke.

Am Landestheater in
Brünn erfolgt die Uraufführung der Oper Gevatterin Tod von Rudolf Karel.

Der Verlag Zeitgeschehen ediert das Buch >Der Hitlerjunge Quex< von Karl Aloys Schenzinger.
Dazu schreibt Baldur von Schirach im Völkischen Beobachter: Ein Kennwort möchte ich diesem Werk verleihen, das weniger ein Roman ist als ein heroischer Bericht, ein Kennwort, das die dichterische Wesensart von Autor und Werk umreißt: das Buch der Front.

Im Stalling Verlag Oldenburg erscheint der Roman: >Achtung! Ostmarkenrundfunk – Polnische Truppen haben heute Nacht die Ostpreußische Grenze überfallen< von Hans Nitram.

>Das Neue Deutschland< die illustrierte Monatsschrift für die deutsche Freiheitsbewegung und Nationalsozialistische Weltanschauung erscheint.

Beim Goldmann Verlag Leipzig erscheint der Roman >Das Haus an der Düne< von Agatha Christie.

Beim List Verlag Leipzig erscheint der Roman >Der Heiligenhof< von Hermann Stehr.

Beim Rowohlt Verlag erscheint das Buch >Adolf Hitler – Wilhelm III< von Weigand von Miltenberg

Militär

Der neue Panzerkreuzer >Deutschland< beendet erfolgreich seine ersten Probefahrten.

Geburtstage

Varetta Dillard, US-amerikanische Rhythm and Blues-Sängerin († 1993)

Miloš Milutinović, jugoslawischer Fußballspieler und Trainer († 2003)

Paul S. Sarbanes, US-Senator des Bundesstaates Maryland

Heinrich Übleis, österreichischer Jurist und Politiker (SPÖ)

Paul S. Sarbanes, US-amerikanischer Politiker, Senator des Bundesstaates Maryland

John Edmondson, US-amerikanischer Komponist

John Handy, US-amerikanischer Jazzsaxophonist

Umwelt

Im Februar des Jahres 1933 war es laut den Wetteraufzeichnungen in etwa normal