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Übersicht

Serbien, Provinz Vojvodina, Okrug Juzna Backa, Opstina Temerin

Von 1267 bis 1522 wird ein Gutshof mit dem Namen „Ireg“ (bedeutete Schanze oder Graben) mehrfach in Urkunden erwähnt. 1787 wird in der Nähe von 80 Familien mit ca. 300 Personen das Dorf Jarek als letzte der sieben Josephinischen Siedlungen gegründet. Die Siedler kamen während des dritten „Schwabenzuges“ (1782–1787) vorwiegend aus dem süddeutschen Raum, aus Hessen, der Kurpfalz, der Pfalz, dem Elsass und aus Baden und Württemberg. 1796 wurden Temerin und Jarek von den Grafen Nikolaus und Alexander Szecheny für 80.000 Gulden gekauft. Am 31. August 1848 wurde Jarek von Aufständischen angezündet und brannte völlig ab, nur die Außenmauern der Kirche blieben stehen. In den Folgejahren wurde der Ort wieder aufgebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten in Jarek mehr als 2000 Deutsche, 47 Ungarn und zwei Serben.

Am 7. und 8. Oktober 1944 floh als Folge der Kriegsentwicklung fast die gesamte Bevölkerung mit Pferdewagen und auf Lastwagen der abziehenden deutschen Wehrmacht zurück in die alte Heimat.
In dem von seinen Bewohnern verlassenen Dorf wurde im Dezember 1944 ein Internierungslager eingerichtet. Vom 4. Dezember 1944 bis zu der Auflösung des Lagers im April 1946 waren hier zwischen 15.000 und 17.000 Menschen interniert, vorwiegend deutsche Donauschwaben und Ungarn. Ungefähr 7.000 von ihnen verloren durch Hunger, Krankheiten und Ermordung durch die Partisanen Titos ihr Leben und wurden in Massengräbern verscharrt. Seit 2017 erinnert eine Gedenkstätte an dieses Verbrechen und an ihr Schicksal.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Schütze
Klemens Jakob
* 15.07.1904 in Tiszaistvanfalva
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz