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Deutschland, Bundesland Sachsen-Anhalt, Landkreis Salzlandkreis
806 erfolgte die erstmalige (gesicherte) urkundliche Erwähnung von Staßfurt (im frühen Mittelalter hieß das Dorf Alt-Staßfurt nur Staßfurt) im Zusammenhang mit einer Einladung durch Kaiser Karl den Großen an den Abt Fulrad von St. Quentin zur Abhaltung einer Heeresversammlung in Starasfurt an der Bode.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde am 13. September 1944 zwischen Löderburg-Lust und Atzendorf das Außenlager des KZ Buchenwald Staßfurt I/Neustaßfurt (Deckname „Reh“) errichtet, in dem 459 Häftlinge, überwiegend aus Frankreich, an der unterirdischen Verlagerung der Ernst Heinkel AG zusammen mit polnischen KZ-Häftlingen unter extrem schlechten Bedingungen arbeiten mussten, wobei zwischen 300 und 380 ihr Leben verloren. Ein weiteres Außenlager bestand ab dem 28. Dezember 1944 in Leopoldshall. Beide Lager wurden am 11. April 1945 mit einem Todesmarsch evakuiert. Die am 6. August über Hiroshima zur Explosion gebrachte Atombombe Little Boy enthielt 64 Kilogramm Uran. Zumindest ein Teil des Urans stammte angeblich aus den etwa 1.100 Tonnen Uranerz und Uranoxid, das US-Amerikaner in der zweiten Aprilhälfte 1945 in Staßfurt sichergestellt hatten.
Die SWAPO schickte während der Unabhängigkeitskämpfe in Südwestafrika in den 1980er Jahren Kinder zur Erziehung und Ausbildung in die DDR. So befanden sich Anfang 1990 auf der Schule der Freundschaft in Staßfurt 291 solcher Kinder. Sie wurden im August 1990 – zusammen mit 134 Kleinkindern aus Bellin – in das inzwischen unabhängige und von der SWAPO regierte Namibia zurückgebracht.
Täter und Mitläufer 1933-1945
SS-Hauptscharführer
Kreische Walter
* 29.05.1893 in Staßfurt
† 13.03.1944 bei Lublin Rela IV Inf. Abt.
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Rottenführer
Stecher Erich
* 11.04.1905 in Staßfurt
† 14.10.1944
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz