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Deutschland, Bundesland Brandenburg, Landkreis Oberspreewald-Lausitz

Die älteste nachweisliche Erwähnung Senftenbergs findet sich in einer am 6. Oktober 1279 unterzeichneten Urkunde.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus richtete die SA in der Turnhalle der ehemaligen Realschule in der Schulstraße das Konzentrationslager Senftenberg ein, in dem mehr als 265 Gegner der Nazis aus der KPD, der SPD und den Gewerkschaften interniert und gefoltert wurden. Am 9. November 1938 kam es in Senftenberg wie in vielen anderen deutschen Städten zu Übergriffen auf jüdische Bürger und Plünderungen von Geschäften. Die Menschen wurden zum Teil auf den Marktplatz getrieben und waren körperlichen Übergriffen und Beschimpfungen ausgesetzt. Ein tragisches Beispiel ist der Rechtsanwalt Rudolf Reyersbach. Er wurde von seinem Haus über die Bahnhofstraße bis zum Markt geschleift und am Boden liegend getreten. An den Folgen des Übergriffs starb er auf der Polizeiwache. Im Gedenken an ihn wurde zu DDR-Zeiten die Straße, in der er lebte, nach ihm benannt. Sie trägt noch heute seinen Namen. Andere wurden, wie Saul Rosenzweig, in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde im Ortsteil Großkoschen auf dem Gelände des Koschenberges 1944 ein Außenlager des KZ Groß-Rosen errichtet, belegt mit 600 bis 800 Häftlingen, die unter unmenschlichen Bedingungen lebten und abgeschossene Flugzeuge und Flugzeugteile zerlegen mussten. Die Todesrate war hoch. An die Toten erinnert seit 1977 ein Ehrenmal an der Südseite des Senftenberger Sees.

Am 20. April 1945 um 17:00 Uhr lag Senftenberg, das zur Festung erklärt worden war, unter sowjetischem Artilleriebeschuss. Im Morgengrauen des 21. April 1945 rückte die Rote Armee (1. Ukrainische Front unter General Konew) in die Stadt ein. Senftenberg wurde kampflos eingenommen. Bedauerlicherweise verunglückten sowjetische Soldaten in der Dunkelheit des frühen Morgens in den unter Wasser stehenden Tagebauen. Der sowjetische Kommandierende befahl die Unterbrechung des Lebensmittelhandels und der Lebensmittelausgabe für eine Anzahl von Tagen, die der Anzahl der verunglückten Sowjetsoldaten entsprach. Den gefallenen sowjetischen Soldaten wurde an der Westseite des Neuen Friedhofs durch Ernst Sauer ein Ehrenmal geschaffen.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Rottenführer
Gajewski Franz
* 06.01.1909 in Senftenberg
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz