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Übersicht

Deutschland, Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, Landkreis Rügen, Halbinsel Jasmund

Erst 1957 erhielt Sassnitz das Stadtrecht.
Die Stadt Sassnitz bis zur Umbenennung am 02. Februar 1993 Saßnitz iegt auf der Halbinsel Jasmund im Nordosten der Insel Rügen und gehört zum Landkreis Rügen in Mecklenburg-Vorpommern.

1984 entstand im Ortsteil Mukran ein neuer Hafen für den Eisenbahnfährverkehr zwischen der DDR und der Sowjetunion. Nach 1991 wurde der Fährhafen Sassnitz für die Verbindungen in den gesamten Ostseeraum umstrukturiert.

Die amtliche Schreibweise von Sassnitz lautete bis zum 02. Februar 1993 Saßnitz. Sie wurde der Schreibweise in der Ernennungsurkunde für das Stadtrecht vom 23. November 1956 angeglichen.

Täter und Mitläufer 1933-1945

Oberwachtmeister der Polizei
Kuckuck Otto
* 28.07.1898 in Succase
letzter bekannter Wohnort: Hannover
vor 1945 Kriminalsekretär der Gestapo u. Oberwachtmeister der Polizei
nach 1945 Mitarbeiter des BND

17.04.1922

Wolfgang Kapp stellt sich den deutschen Behörden und wird von Schweden kommend in Saßnitz auf Rügen verhaftet.

06.03.1945

Am 06.03.1945 greift die Gruppe No.5 des RAF Bomber Command mit 191 Lancasters und 7 Mosquitos die Stadt und den Hafen von Saßnitz an, hierbei wurden 173.7 Tonnen Bomben abgeworfen, darunter Luftmienen und Brandtbomben.
Eine Maschine geht verloren.
dt. Verluste:
Zerstörer Z 28
wird von 2 Bomben getroffen und sinkt, wobei 150 Besatzungsmitglieder den Tod finden

UJ 1109 (ex St. Georg)
UJ 1118
UJ 1119 (ex Malangen)

T 36 entzog sich durch Zick-Zack-Kurse dem Bombenteppich.

Flugsicherungsschiff Hans Rolshofen

Flüchtlingschiff Hamburg
Die Hamburg wurde entgegen anderer Darstellung versenkt. Das Wrack lag noch mindestens sieben Jahre auf der Reede vor Sassnitz. Nach Auskünften von Zeugen soll die Hamburg Schwerstverwundete an Bord gehabt haben, die überwiegend elendig zugrunde gingen. In jener sternklaren Nacht waren in ca. 10 km Luftlinie Entfernung noch Ihre Hilfeschreie zu hören

Flüchtlingschiff Deutschland
Flüchtlingschiff Der Deutsche
Flüchtlingschiff General San Martin

Torpedofangboot Karl

Flakschiff Sofia sinkt nach Volltreffer

Tanker Altengamme
(Offizielle Angaben bei Mukran gestrandet, diese Daten sind laut Zeugenangaben falsch)
Der Tanker Altengamme - strandete nicht bei Mukran. Er wurde vielmehr zurückgelassen als die letzten Marineeinheiten Sassnitz bei Kriegsende verließen - angeblich wegen Maschinenschadens. Der verlassene Tanker wurde nach Ankunft der Russen zwei Tage lang bombardiert, zunächst ohne Treffer. Zwischen den einzelnen Angriffen holten sich Mukraner Fischer Brauchbares vom Schiff. Beim letzten Angriff, bei dem dann endlich ein Treffer gelang, mußten die Fischer unter Bordwaffenbeschuß überstürzt flüchten und einen Jungen zurücklassen. Der Tanker hat dann zwei Tage gebrannt, der Junge kam ums Leben. Der Name des Jungen ist bekannt

Fischkutter SAS 60
Hebeschiff Jägersberg
Taucherfahrzeug Delphin
ein Taucherprahm
Motorbarkasse Kuno
Schute Dwarsdorf

Lazarettschiff Robert Möhring (3337 BRT), Reederei: Norddeutscher Lloyd, Werft: Germaniawerft Kiel, Stapellauf: Mai 1927, Länge: 97,39m, Breite: 14,25m, 06.03.1945 in Saßnitz durch brit. Bombentreffer versenkt

Geschichte der Robert Möhring
Das Lazarettschiff Robert Möhring wurde als Passagierschiff Orotava im Auftrag der Norddeutschen Lloyd Reederei von der Germaniawerft Kiel gebaut. Zur gleichen Bauart gehörten ihre Schwesterschiffe Rio Panuco, Rio Bravo und Arucas. Die Orotava hatte zwei Masten und einen Schornstein. Das Schiff konnte 50 Passagiere 1. Klasse befördern. Der Stapellauf erfolgte im Mai 1927. Ihre Jungfernfahrt führte sie im August 1927 von Bremen auf die Kanarischen Inseln.
Nach Kriegsausbruch im September 1939 wurde die Orotava im September 1939 für den Seedienst Ostpreußen umgebaut und konnte dadurch 500 Deckspassagiere an Bord nehmen. Sie behielt weiterhin ihren Namen und verkehrte überwiegend zwischen Swindemünde und Pillau.
Nach weiteren Umbauarbeiten wurde die Orotava am 11. Mai 1940 in Robert Möhring umbenannt und von der dt. Kriegsmarine in Swindemünde als Wohnschiff eingesetzt.
Zwischen 1941 und 1944 wurde die Orotava als Wohnschiff aber auch als Truppentransporter eingesetzt.
Ab 1944 wurde sie auch als Verwundetentransporter eingesetzt. Daher wird das Schiff vielfach auch als Lazarettschiff bezeichnet. (Da die deutschen sich aber selten bis nie an die Bestimmungen des internationalen Völkerrechts hielten, und auch Schiffe unter der Rot Kreuz Flagge mit Waffen ausrüsteten, diese auch einsetzten, was bei den Allierten zu bösen Überraschungen führte, wurden diese Schiffe auch angegriffen). Die Robert Möhring hat zumindest zeitweise Flak Geschütze an Bord gehabt, und diese auch eingestzt. Am 06.03.1945 liegt die Robert Möhring im Fährbett 1 in Sassnitz um ,, Verwundete“ an Bord zu nehmen. Beim Luftangriff des RAF Bomber Command wird die Robert Möhring durch 2 Bomben getroffen, fängt an zu brennen und sinkt schliesslich. Von den 737 Verwundeten und Flüchtlingen die zum Zeitpunkt des Angriffs an Bord waren, fanden 353 Menschen den Tod.

Ablauf des Angriffs
Nachdem sowj. Einheiten die deutschen Wehrmachtsverbände immer weiter zurückdrängten, verstärkte die dt. Kriegsmarine auf Weisung aus Berlin seit Anfang 1945 die Evakuierungstransporte von Flüchtlingen. Es sollten damit die vielfach in den Ostgebieten abgeschnittenen deutschen Flüchtlinge die Möglichkeit geschaffen werden, in den vermeintlich sicheren Westen zu entkommen.
Mitte Februar 1945 wurde Sassnitz zum Ausweichhafen für Flüchtlingsschiffe bestimmt, da der Hafen und die Stadt Swinemünde immer mehr überlastet ist. Da Sassnitz, nur einen kleinen Fischerei- und Fährschiffhafen hat, und Schiffe mit mehr als 6 Meter Tiefgang auf Reede vor Anker gehen mussten, wurden kleinere Schiffseinheiten in Sassnitz zusammengezogen. Diese sollten im Pendelverkehr Flüchtlinge, Verwundete aber auch Angehörige der Wehrmacht vom Hafen zu den auf Reede vor Anker liegenden größeren Schiffen bringen.
Aufgrund eines Starken Sturmes am 28. Februar muß die Evakuierung abgebrochen werden. Sie kann erst am am 4. März wieder Aufgenommen werden.
Zahlreiche Flüchtlingsschiffe hatten sich dadurch am 06. März 1945 auf der Sassnitzer Reede angesammelt.

Die Zustände in der Stadt sowie im Hafen waren entsetzlich. Mehr als 44,000 Menschen hatten vor den vorrückenden sowj. Einheiten in Sassnitz Zuflucht gesucht, und hofften in den vermeintlich sicheren Westen
evakuiert zu werden.
Ein Großteil war in abgestellten Eisenbahnwaggons untergebracht. Sie sollten später mit Zügen ins Landesinnere gebracht werden. Am 05.03.1945 können noch 3 Züge mit ca. 5500 Menschen aus Sassnitz abtransportiert werden, dann stehen aber keine Lokomotiven mehr zur Verfügung, so das sich viele Flüchtlinge in den Zügen im Hafengelände aufhalten und auf den Abtransport warten.

Am 06.03.1945 um 22 Uhr Heulen in Sassnitz die Sirenen, und es wird Fliegeralarm gegeben. Am Himmel ist das Brummen der Anfliegenden Flugzeuge in der nächtlichen Stille der ehemals friedlichen Gemeinde zu hören. Um 22.52 Uhr fallen die ersten Leuchtbomben. Der Himmel über Sassnitz ist von unzähligen Tannenbäumen (Leuchtfallschirme zur Zielmarkierung) hell erleuchtet. Das surren und Pfeifen der herabfallenden Bomben gleicht der Ankunft der apokalyptischen Reiter in Sassnitz. Die Gemeinde Sassnitz (ca. 4.500 Einwohner), ist zu diesem Zeitpunkt überfüllt mit Tausenden von Flüchtlingen, Verwundeten, Greisen, Frauen, Kinder. Sie sind der Furie Krieg hilflos ausgeliefert
Gegen 22.53 Uhr fallen die Bomben des 1. Angriffs und um 23.03 Uhr beginnt der 2. Angriff, mit laufenden Bombenabwürfen bis 23.12 Uhr.
Die brit. Bomber werfen ca. 500t Bomben auf das Stadtgebiet und den Hafen, wobei auf das Stadtgebiet relativ wenige Bomben fallen, da der Hafen und die Reede eindeutig das Hauptziel war. Es werden trotzdem 136 Sassnitzer Bürger bei diesem Angriff getötet.
Durch einen Volltreffer wird das Bahnhofshotel getroffen, 10 Offiziere die im Keller Schutz gesucht hatten, werden getötet.
Teile der Bevölkerung, besonders aus den Außenbezirken fliehen in die nahegelegenden Wälder, um den Bomben zu entgehen.
Die Baracken an der Crampaserstr./Fischersteig lagen an der Hauptstr. nach Lancken und waren Unterkünfte der kroatischen Soldaten. Das Lager war nach dem Angriff platt, trotz vorhandener Unterstände dürfte es zahlreiche Opfer gegeben haben
Die auf den Gleisen 13 und 13a im Hafen abgestellten Flüchtlingszüge werden durch Bombenvolltreffer vollständig vernichtet. Eine sich im Hafen befindliche Quarantänestation wird durch einen Volltreffer ebenfalls zerstört.
173t Bomben davon 4,8t Brandbomben und Luftminen werden auf die Reede abgeworfen. Der Zerstörer Z 28 wird von 2 Bomben getroffen und sinkt, wobei 150 Besatzungsmitglieder den Tod finden. Der zum Flakschiff umgebaute Dampfer Sofia und mehrere kleinere Fahrzeuge werden getroffen und sinken ebenfalls.
Die Schiffe: Potsdam, Pitea und Pretoria hatten zum Zeitpukt des Angriffs keine Flüchtlinge mehr an Bord und waren bereits seit den Abendstunden seeklar, sie konnten daher bei Angriffsbeginn das Seegebiet noch verlassen.
Über 700 deutsche Flüchtlinge und 500 Militärangehörige verloren bei diesem Bombenangriff ihr Leben.

Die in anderen Berichten erwähnten Angaben über Abgeworfene Bomben (4913 Tonnen Bomben oder 1737 Tonnen Bomben) sind aufgrund der teilgenommenen Maschinen nicht nachvollziehbar.

Es wird von deutscher Seite immer darauf hingewiesen, das die Allierten Bomben auf unschuldige Menschen werfen würden, es wird hiermit auf Hitlers Drohung ,,wir werden Englands Städte ausradieren“ errinert.