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Übersicht
Polen, Woiwodschaft Pommern, Powiat Kwidzyn
Bis 1919 war Marienwerder die Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks Marienwerder in der Provinz Westpreußen.
Der Vertrag von Versailles hatte die Schaffung des Polnischen Korridors zur Ostsee auf westpreußischem Territorium und damit die Auflösung der Provinz Westpreußen zur Folge. Am 11. Juli 1920 stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Marienwerder mit über 92 Prozent für den Verbleib bei Deutschland, während der Rest der Provinz ohne Abstimmung zwischen Deutschland, dem Polnischen Korridor und der Freien Stadt Danzig aufgeteilt wurde. In der Stadt Marienwerder hatten 7811 Einwohner für den Anschluss an Ostpreußen und 362 für den an Polen gestimmt. Daraufhin kam der Osten der Provinz Westpreußen als Regierungsbezirk Westpreußen mit Sitz in Marienwerder bis 1939 zur Provinz Ostpreußen. Nach dem Überfall auf Polen gehörte Marienwerder von 1939 bis 1945 zum Reichsgau Danzig-Westpreußen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Marienwerder im Januar 1945 von deutscher Seite evakuiert. Einige Wochen später besetzte die Rote Armee die Stadt. Das unzerstört gebliebene Marienwerder diente von März bis November der 2. Weißrussischen Front als Lazarettstadt. Es kam zu mehreren Bränden, denen die Altstadt zum Opfer fiel. Gemäß dem Potsdamer Abkommen kam Marienwerder unter die Verwaltung der Volksrepublik Polen. Sie benannte Marienwerder in „Kwidzyn“ um und ersetzte die vertriebene Einwohnerschaft vollständig durch Polen. Die in Marienwerder abgeräumten Trümmer gingen als Baumaterial nach Warschau.
Täter und Mitläufer 1933-1945
SS-Hauptsturmführer
Polenz Walter
* 18.12.1906 in Marienwerder (Kwidzyn)
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Sachsenhausen, KL Dachau u. KL Auschwitz