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Deutschland, Bundesland Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, Landkreis Landsberg am Lech

Landsberg am Lech ist eine Große Kreisstadt und Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Oberbayern.

Zur Stadt Landsberg gehören die Weiler Sandau und Pössing sowie die bis zur Gemeindegebietsreform selbstständigen Gemeinden Ellighofen, Erpfting (mit Friedheim, Geratshof und Mittelstetten), Pitzling (mit Pöring) und Reisch (mit Thalhofen).

1315 ist die Stadt im Krieg zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich dem Schönen abgebrannt. Da die Stadt eine wichtige strategische Lage hatte, wurde sie wieder aufgebaut.

Nationalsozialismus

Landsberg spielte, aufgrund der von Adolf Hitler hier nur teilweise verbüßten Haftzeit, eine besondere Rolle im Nationalsozialismus. 1924 schrieb er während der Festungshaft sein Buch „Mein Kampf“. Von 1937 bis 1945 stilisierte sich Landsberg am Lech mit der "Hitlerzelle", neben München und Nürnberg, als dritte zentrale Stätte des Nationalsozialismus.

1944 wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs um Landsberg und Kaufering mit elf Standorten der größte Konzentrationslagerkomplex im Deutschen Reich errichtetSämtliche dortigen KZs trugen den Namen „Kaufering“, auch wenn die Kommandantur in Landsberg war.

Nachkriegszeit

1945 waren sehr viele der jüdischen KZ-Überlebenden aus den Konzentrationslagern um Landsberg am Lech entwurzelt und heimatlos. Oft hatten sie ihre Angehörigen verloren oder wussten nicht, wo diese geblieben waren. Tausende dieser Displaced Persons (DPs) wurden von den Alliierten in Landsberg untergebracht und versorgt.

Am 9. Mai 1945 richtete die US-Armee in der Saarburgkaserne ein DP-Lager (Displaced Persons Camp) ein. In diesem lebten Ende 1945 etwa 7000 DPs. Während seines Bestehens durchliefen es etwa 23.000 jüdische DPs. Das Verhältnis zwischen Landsberger Bürgern und den DPs war meist durch Emotionen geprägt und nie unproblematisch. Wurde man doch durch die KZ-Überlebenden immer wieder an die Gräuel vor der eigenen Haustür erinnert.

Zwischen 1945 und 1958 diente das Landsberger Gefängnis der amerikanischen Besatzungsmacht für die Unterbringung deutscher Kriegsverbrecher. 1946 wurde es zum War Criminals Prison No. 1 der Amerikaner. Bis 1951 wurden in Landsberg verurteilte deutsche Kriegsverbrecher hingerichtet.

Lager und Haftstätten 1932-1950

Strafanstalt Landsberg am Lech Hindenburgring 12

07.01. 1951

Am 7. Januar 1951 forderten über 3.000 Demonstranten und Demonstrantinnen vor dem Landsberger Gefängnis die Begnadigung der Todeskandidaten, wobei es zu offenen antisemitischen Äußerungen kam, als wenige hundert Gegendemonstrant/innen auf die Verbrechen der Verurteilten aufmerksam machen wollten. Der Landsberger Oberbürgermeister erklärte, die Zeit des Schweigens sei jetzt vorbei, die Juden sollten wieder dorthin gehen, woher sie gekommen seien, und aus der Menge heraus erklang der Kampfruf »Juden raus«.