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Übersicht

Polen, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Powiat Szczytno, Gmina Szczytno

Kobylocha (Kobyłocha), Kobelhals bis 1907, Kobbelhals bis 1945.

Die Entstehung des Dorfes Kobbelhals, bestehend aus mehreren kleinen Gehöften, reicht bis in das Jahr 1612 zurück, als am 10. Oktober dieses Jahres Johannn Sigismund „fünf Huben Landes, so bei Kobelhals gelegen am See Schoben“ an Christoph Lichtenstein verkauft.

1910 - 120 Einwohner
1933 - 130 Einwohner
1939 - 109 Einwohner

Vor dem Krieg wurde das Dorf hauptsächlich von Masuren polnischer Herkunft bewohnt, wie die wohlklingenden Namen auf den Grabsteinen des historischen Waldfriedhofs belegen. Die Einwohner von Kobylocha beschäftigten sich hauptsächlich mit Fischerei und Forstwirtschaft. Früher gab es im Erholungsgebäude des Rathauses von Szczytno eine Fischerherberge. Ab 1906 gab es im Dorf auch eine Schule, die 1945 oder 1946 niedergebrannt wurde, die Ruinen der Schule befinden sich an der Kreuzung neben Kobylocha-Kolonia. Nach erfolgreichem Fischfang und anstrengender Arbeit im Wald verbrachten die Bewohner ihre Zeit im Gasthof von Walter Janczyk. Ein charakteristisches Element der Kobylocha-Landschaft waren die wunderschönen kanadischen Pappeln, die an den Ufern des Sees wuchsen.Bis vor kurzem haben nur zwei monumentale Bäume überlebt, aber in den letzten Jahren wurden sie gefällt.

Als 1945 das gesamte südliche Ostpreußen in Kriegsfolge an Polen überstellt wurde, war auch Kobbelhals davon betroffen. Das kleine Dorf erhielt die polnische Namensform „Kobyłocha“ und ist heute eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Szczytno (Ortelsburg) im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Sturmmann
Nowoczin Adolf
* 14.05.1909 in Kobelhals
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz