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Übersicht

Deutschland, Bundesland Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Main-Kinzig-Kreis

Hanau, liegt im Osten des Rhein-Main-Gebiets an der Mündung der Kinzig in den Main.

Stadtteile:
Innenstadt, Kesselstadt, Großauheim, Klein-Auheim, Mittelbuchen, Steinheim, Wolfgang.

Bezirke ohne juristischen Status:
Lamboy-Tümpelgarten, Wilhelmsbad, Hohe Tanne und Weststadt.

Nachbargemeinden:
Schöneck (Hessen) ,Bruchköbel, Erlensee, Rodenbach, Kahl am Main, Aschaffenburg), Großkrotzenburg, Hainburg, Obertshausen, Mühlheim am Main und Maintal.

01.10.1906

Das Hanauer Schöffengericht verurteilt die 13jährige Schülerin Wilhelmine Sailer zu einem Monat Gefängnis. Das Mädchen hatte aus dem Korridor der Mittelschule ein Fahrrad gestohlen und dieses im Pfandhaus unter falschem Namen für 15 Mark versetzt. Das Geld hatte sie zusammen mit einer elfjährigen Mitschülerin in Frankfurt am Main mit Eßwaren, Näschereien, Trambahnfahren und dergleichen verpraßt. Allein in Berlin werden in diesem Jahr fast 300 Schulkinder zu Gefängnisstrafen verurteilt.

06.04.1920

Als Protest gegen den Einmarsch von Reichswehrtruppen in die entmilitarisierte ostrheinische Zone werden Einheiten der französischen Armee in die Städte Frankfurt, Darmstadt, Hanau und Dieburg verlegt. Am 7. April wird auch Homburg besetzt.

15.05.1938

Bericht der SD-Außenstelle Hanau
Am gestrigen Samstag wurde nunmehr durch die Partei eine Aktion gegen jüdische Geschäfte eingeleitet... Man hat durch Aufstellung von Posten die Leute vor dem Betreten der jüdischen Geschäfte gewarnt und die Personen,w elche trotz Warnung ein solches Geschäft betraten, beim Verlassen desselben fotografiert und diese Personen durch Schilder: 'Ich habe beim Judd gekauft', 'Wer beim Juden kauf ist ein Volksverräter' oder 'Ich bin ein Judenknecht' gekennzeichnet... Diese Aktion hat in der Bevölkerung großen Anklang gefunden und hofft man, dass nunmehr diese restlichen Judengeschäfte bald verschwinden".

Novemberpogrom 1938

Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge niedergebrannt, der jüdische Friedhof geschändet und das jüdische Gemeindehaus demoliert

Jüdische Geschäfte die überfallen und geplündert wurden:
Schuhhaus Speyer in der Krämerstraße
Konfektionshaus Berger & Schmelzer in der Nürnberger Straße
Wäschegeschäft Mainzer-Bruchfeld-Cahn in der Hammerstraße
Schuhgeschäft Ochs am Marktplatz
Modesalon Hirschsprung am Freiheitsplatz
Lederhandlung Heilbrunn in der Lindenstraße
Möbelhandlung Strauß in der Marktstraße

Auch jüdische Wohnungen wurden beim Novemberpogrom brutal überfallen u.a. Wohnung von Rabbiner Dr. Gradenwitz, Wilhelmstraße 22
Haus von Kaufmann Hirsch Am Sandeldamm
Wohnung von Juwelier Max Schwab in der Französischen Allee 15

Der jüdische Lehrer Sulzbacher starb an den Folgen der Fußtritte, die ihm SA-Leute in die Magengegend versetzt hatten. Etwa 40 jüdische Männer wurden ins KZ Buchenwald verschleppt und dort wochenlang festgehalten.

Lager und Haftstätten 1933-1945

Judenhäuser

Gemeindehaus Nürnberger Straße 3
Langstraße 53
Markstraße 38