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Übersicht

Rumänien, Historische Region Bukowina, Kreis Suceava

Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Region Bukowina, zu der auch Gura Humorului gehört, von Österreich besetzt. Ab dem 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg wurde die damals multikulturelle Stadt dann von der deutschen und jüdischen Kultur geprägt. Noch in den 1930er Jahren waren Bukowinadeutsche die größte Bevölkerungsgruppe im Ort. Heute ist das jüdische Leben dort ebenso wie die ehemaligen deutschen Bewohner weitgehend verschwunden.

Durch seinen großen jüdischen Bevölkerungsanteil war Gura Humorului bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieg ein sehr bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens und jüdischer Intellektueller in der Bukowina. Beim Zensus 1930, als die Bukowina bereits zu Rumänien gehörte und der deutschsprachige Bevölkerungsteil abnahm, hatte die Stadt 6.042 Einwohner. Davon gaben 43,8 % Deutsch als Muttersprache an, 29,4 % Jiddisch und 22,6 % Rumänisch.

1940 wurde der Großteil der deutschstämmigen Bevölkerung „Heim ins Reich“ geholt. Am 10. Oktober 1941 wurden die meisten jüdischen Einwohner der Stadt in Konzentrationslager im Besatzungsgebiet Transnistrien deportiert; einige Überlebende kehrten in den Jahren 1944 und 1945 aber in die Stadt zurück. Die verbliebene deutsche Bevölkerung wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vertrieben. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs gehört die Stadt als Teil des Kreises Suceava zu Rumänien. Gemäß der Volkszählung von 2011 hatte der Ort 13.667 Einwohner, davon zu über 90 Prozent Rumänen.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Unterscharführer
Dzugan Gottfried (Ludwig)
* 03.09.1914 in Gurahumera
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz, KL Buchenwald u. KL Flossenbürg