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Deutschland, Bundesland Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Rheingau-Taunus-Kreis

Am 23. August 1332 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer auf Ersuchen des Erzbischofs Balduin von Trier und Verweser des Mainzer Erzstifts, die Stadtrechte an Eltville. Mit der Fertigstellung der Kurfürstlichen Burg 1347 war Eltville bis 1480 Residenzort der Mainzer Erzbischöfe.

Seit dem 14. Jahrhundert waren in Eltville jüdische Einwohner bezeugt, wenn auch mit zeitlichen Unterbrechungen. Die Entstehung der neuzeitlichen jüdischen Gemeinde schlug sich in einer Synagogenordnung von 1787 nieder. 1831 wurde die Eltviller Synagoge eingeweiht. Die Gemeinde bestand bis in die Zeit des Nationalsozialismus 1938. Der Jüdische Friedhof Eltville von 1896/97 neben dem städtischen Friedhof der Kernstadt Eltville ist noch vorhanden.

1933 lebten noch 37 jüdische Personen in Eltville (0,9 % von insgesamt 4.340 Einwohnern). In den folgenden Jahren sind die meisten von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen (Wiesbaden, Frankfurt) beziehungsweise ausgewandert. 10 Personen konnten in die USA auswandern, je eine Person nach Palästina/Israel und nach London. Drei Personen sind nach 1933 in Eltville verstorben. Die letzten jüdischen Einwohner wurden von Eltville aus deportiert. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet und verwüstet. 1939 wurden noch sechs jüdische Personen in Eltville gezählt.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Hauptsturmführer
Jung Julius (Wilhelm) Dr. med.
* 29.08.1914 in Eltville
† 02.10.1944 bei Tornio
vor 1945 SS Arzt im KL Auschwitz, KL Buchenwald u. KL Sachsenhausen