Bei Sedan auf den Höhen
Stand einst nach blut'ger Schlacht
In kühler Abendstunde
Ein Sachse auf der Wacht.
Er wandelt auf und nieder
Besah die Totenschar
Die gestern um die Stunde
Noch frisch und munter war.
Da jammerts in dem Busche
Es klagt in bittrer Not
Gib heil'ge Gottesmutter
Mir einen sanften Tod.
Der Soldat schleicht sich näher
Da lag ein Reitersmann
Mit vielen blut'gen Wunden
Im Busche bei Sedan.
Gib Wasser, deutscher Kamerad
Die Kugel traf mich gut
An jenem Wiesenrande
Dort floß zuerst mein Blut.
Ich hab auch Weib und Kinder
Zu Haus am trauten Herd
Die harren ihres Vaters
Der niemals wiederkehrt.
Erfüll mir eine Bitte
Grüß mir mein Weib und Kind
Ich heiß Andreas Förster
Und bin aus Saargemünd.
Scharr mich am Wiesenrande
Dort ein beim Morgenrot.
Er sprachs, es brach sein Auge
Der Reitersmann war tot.
In früher Morgenstunde
Grub der Soldat ein Grab
Er senkte Wiesenblumen
Und Zweige mit hinab.
Und als der Krieg zu Ende war
Kehrt der Soldat zurück.
In Saargemünd erfüllt er
Des Reiters letzte Bitt.