17.09.1932
Die Kommerzialratswitwe Margarete Winter-Wachenfeld aus Buxtehude mißtraute den lausigen Zeiten ebenso wie dem Regierungsrat aus München, der ihr Landhaus auf dem Obersalzberg samt zwei Tagwerken Grund aus dem Jakobsbichlfeld kaufen wollte.
Jedenfalls verknüpfte sie am 17. September 1932 in ihrem schriftlichen Verkaufsangebot vor dem Preußischen Notar Heinrich Drewes in Stade den Preis von 40 000 Mark vorsichtshalber mit dem Goldpreis (1 Mark gleich 1/2790 kg Feingold) und stabilen Währungen wie dem US-Dollar, dem Schweizer Franken oder dem holländischen Gulden. Der Kaufanwärter war auf dem Obersalzberg längst heimisch. Er hatte sich mal da, mal dort eingemietet, pirschte schon seit Jahren unter dem Tarnnamen Wolf mit seinem Schäferhund durch die 1000 Meter hoch gelegene Streusiedlung im Salzkammergut. Und nicht selten war der Spaziergänger klamm.
"Besitztümer oder Kapitalvermögen, das ich mein eigen nennen könnte, besitze ich nirgendwo", ließ er jedenfalls das Finanzamt wissen. Das für 20 000 Mark angeschaffte Auto, ein offener, sechssitziger Mercedes, sei für ihn "nur ein Mittel zum Zweck". Denn: "Nur mit seiner Hilfe ist es mir möglich, meine tägliche Arbeit zu leisten."So blieb die Offerte aus Buxtehude fürs erste ungenutzt. Vier Monate später änderte sich alles. "Wolf" trat ein für allemal aus dem Schatten der Anonymität: Unter seinem richtigen Namen Adolf Hitler wurde er am 30. Januar 1933 zum deutschen Reichskanzler ernannt.