SS-Gruppenführer

* 02.02.1895 in Hornberg
† 03.02.1946 in Riga (hingerichtet)

Sohn eines Fabrikbesitzers

1901-1905
Volksschule

1905-1913
Oberrealschule Freiburg

1913
1 Semester Technik-Studium am Polytechnikum in Köthen

01.10.1913
Eintritt in das Badische Feldartillerie-Regiment 76 (Freiburg) als Einjährig-Freiwilliger

März 1915
Beförderung zum Leutnant der Reserve

März 1915
versetzt zum Füsilier-Regiment "Fürst Karl Anton von Hohenzollern" Nr. 40

März 1916
Adjutant des Füsilier-Regiments 40

1916
wurde er schwer verwundet

Januar 1917-1918
bei der Flieger-Ersatzabteilung 5

13.05.1918
erste Eheschließung mit der "Halbjüdin" Charlotte Hirsch (15.12.1927 geschieden)

Januar 1919
im Grenzschutz Ost

20.01.1919
Verabschiedung

1919-1925
Gutspächter bei Danzig

1922-1924
Mitglied des Jungdeutschen Ordens

1925-1929
selbständiger Ingenieur in Braunschweig

01.10.1929
Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nu. 163 348)

01.12.1930
Eintritt in die SS (Mitglieds Nu. 4 367) als Anwärter (in Hannover)

05.01.1931
SS-Mann

31.03.1931
SS-Sturmbannführer (mit Wirkung vom 15.03.1930)

31.03.1931-22.06.1931
Führer (mit der Führung beauftragt) des I. Sturmbanns der 12. SS-Standarte und (zugleich) beauftragter Verwalter der 12. SS-Standarte (Hannover)

31.03.1931-25.09.1931
beauftragter Verwalter der 17. SS-Standarte (Hannover-Ost)

22.06.1931
Beförderung zum SS-Standartenführer

22.06.1931-25.09.1931
Führer der 12. SS-Standarte

Juli 1933
In Braunschweig setzte eine neue Verfolgungswelle ein. Im Zuasmmenhang mit dem Tod eines SS-Mannes, der bei einer Razzia erschossen wurde, bezichtigte die SS die Kommunisten der Tat. Das setzte einen schlimmen Gewalt- und Terrorexzess in Gang. Hunderte Anhänger der KPD wurden verhaftet und wie Vieh in das Gebäude der AOK getrieben. Dort wurden sie unter entwürdigenden Umständen tagelang festgehalten, geschlagen und gefoltert. Aus dem Kreis der Gefangenen suchte SS-Führer Friedrich Jeckeln am 4. Juli neun kommunistische Arbeiter aus, ließ sie in das Gewerkschaftsheim "Pappelhof" nach Rieseberg transportieren und am selben Abend zusammen mit einem Studenten von SS-Leuten ermorden.

25.09.1931
SS-Oberführer (mit Wirkung vom 20.09.1931)

25.09.1931-06.02.1933
Führer des SS-Abschnitts IV (Braunschweig)

1932
für Sprengstoffanschläge in Braunschweig verantwortlich, so z. B. auf das Haus des damaligen Oberbürgermeisters der Stadt Ernst Böhme (SPD)

04.02.1933
SS-Gruppenführer

06.02.1933-15.07.1933
Führer der SS-Gruppe Süd (mit Wirkung vom 30.01.1933)

20.06.1933
Eintritt in die Landespolizei Braunschweig

20.06.1933-1936
Präsident des Landespolizeiamtes Braunschweig, zugleich Referent im Braunschweigischen Staatsministerium

20.06.1933
vom NSDAP-Ministerpräsidenten des Freistaates Braunschweig, Dietrich Klagges, zum Führer der Gestapo, der Landespolizei und Kommandeur der Schutzpolizei in Braunschweig ernannt. Klagges Ziel dabei war eine enge Verknüpfung von Polizei und SS sicherzustellen.

10.08.1933-16.11.1933
Führer der SS-Gruppe Nordwest (Braunschweig)

01.10.1933
Major der Braunschweigischen Schutzpolizei,

01.10.1933-1936
Kommandeur der Braunschweigischen Schutzpolizei

01.11.1933
Oberstleutnant der Schutzpolizei

16.11.1933-01.04.1936
Führer des SS-Oberabschnitts Nordwest (Braunschweig)

01.04.1936-09.07.1940
Führer des SS-Oberabschnitts Mitte (Braunschweig)

13.09.1936
Beförderung zum SS-Obergruppenführer

28.06.1938-09.07.1940
"Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern und Oberpräsidenten von Hannover, in Braunschweig und Anhalt, in Lippe und Schaumburg-Lippe und in der Provinz Sachsen im Wehrkreis XI" (Braunschweig)

28.04.1938-06.05.1938
Redner der Auslandsorganisation der NSDAP in Saloniki, Athen und Patras (Griechenland)

November 1939
Lagerkommandant des SS-Lagers Nürnberg-Fischbach für den Reichsparteitag 1939

13.03.1940-1945
Braunschweigischer Staatsrat

ab Mai 1940
nahm als Bataillonskommandeur in der SS-Division Totenkopf (I. Sturmbann des 2. SS-Totenkopf-Infanterie-Regimentes) am sogenannten Frankreichfeldzug teil

09.07.1940-29.06.1941
"Höherer SS- und Polizeiführer bei den Oberpräsidenten von Westfalen, Hannover, der Rheinprovinz und beim Reichsstatthalter in Lippe und Schaumburg-Lippe im Wehrkreis VI" und Führer des SS-Oberabschnitts West (Düsseldorf)

März 1941
Gast bei der Eröffnung des rassistischen NS-Instituts zur Erforschung der Judenfrage in Frankfurt am Main

01.04.1941
Beförderung zum General der Polizei

12. - 15.06.1941
Eine gute Woche vor Beginn des Russlandfeldzuges versammelte Heinrich Himmler auf der Wewelsburg die höchsten SS-Offiziere, die an der Planung des SS-Einsatzes beim Überfall auf die Sowjetunion beteiligt waren. Anwesend waren unter anderen Reinhard Heydrich (Chef des Reichssicherheitshauptamts), Kurt Daluege (Chef der Ordnungspolizei) und Karl Wolff (Chef des Persönlichen Stabes von Himmler). Ebenfalls anwesend waren die für den Einsatz in der Sowjetunion vorgesehenen Friedrich Jeckeln, Erich von dem Bach-Zelewski und Adolf Prützmann sowie weitere zuständige SS-Offiziere. Konkrete Entscheidungen wurden nicht mehr getroffen, Detailabsprachen fanden nicht mehr statt. Während der Besprechungen ging bereits der konkrete Angriffsbeginn aus Berlin ein. Vielmehr wurde das Treffen noch einmal genutzt, um sich weltanschaulich auf den "Vernichtungskampf" einzustimmen und sich in der weltanschaulich anheimelnden Atmosphäre zu sammeln. Im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess nach dem Krieg erinnerte sich Bach-Zelewski, Himmler habe in einer Rede bei dem Gruppenführertreffen auf der Wewelsburg den Zweck des Russlandfeldzuges mit der "Dezimierung der slawischen Rasse um dreißig Millionen" angegeben.

29.06.1941-01.11.1941
Höherer SS- und Polizeiführer Rußland-Süd beim Reichskommissar für die Ukraine (Kiew)
Die seinem Befehl unterstellten SS- und Polizeieinheiten verübten im Rahmen sogenannter „Auskämmungsaktionen“ Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung der Westukraine.
(Beim Massaker von Kamenez-Podolsk ermordeten Angehörige des deutschen Polizeibataillons 320 und Mitglieder eines „Sonderaktionsstabes“ des Höheren SS- und Polizeiführers (HSSPF) Russland-Süd, SS-Obergruppenführer Friedrich Jeckeln, Ende August 1941 in der Nähe der westukrainischen Stadt Kamenez-Podolsk rund 23.600 Juden.)

29.08.1941
am 29. August meldete Jeckeln nach Berlin, daß seine Einheiten in Kamenez-Podolsk nicht nur die aus Ungarn vertriebenen, sondern auch die ortsansässigen Juden, insgesamt 23.600 Menschen, erschossen hätten. Der Übergabe an die deutsche Zivilverwaltung stand aus der Sicht der Wehrmacht nun nichts mehr im Wege.

01.11.1941-18.01.1945
"Höherer SS- und Polizeiführer beim Reichskommissar für das Ostland" (Riga)
In dieser Funktion unterstand Jeckeln auch der SSPF Weißruthenien in Minsk, bis ihm diese Zuständigkeit wegen „mangelnder Erfolge bei der Partisanenbekämpfung“ im Oktober 1942 entzogen wurde.

30.11.1941
Am 30. November 1941 war am Güterbahnhof außerhalb Rigas schon ein erster Transportzug mit deutschen Juden aus Berlin eingetroffen. Jeckeln ließ auch diese umbringen; ein Telegramm Himmlers, das deren Tötung ausdrücklich untersagte, traf verspätet ein. Himmler rügte Jeckeln scharf für seine Eigenmächtigkeit.

12.12.1941-März 1945
Führer des SS-Oberabschnitts Ostland (Riga)

17.02.1942-13.08.1942
Kommandeur der Kampfgruppe "Jeckeln"
Die KGr. Jeckeln besteht bis zum 13.88.42 und unterstand während der ganzen Zeit dem L.AK, AOK 18
Mit Befehl vom 17. Februar 1942 wurde die Aufstellung der „Kampfgruppe Jeckeln“ unter Führung des HSSPF Ostland, SS-Obergruppenführer u. Gen.d.Pol. Friedrich Jeckeln, befohlen, um außer der SS-Polizei-Division auch die 58.InfDiv aus der Leningrader Front bei der 18.Armee herauslösen zu können.
Die KGr.-Einheiten waren ursprünglich, laut Fernschreiben des AOK 18 vom 18.Februar 1942, das zugeführte V./LSSAH ( 1 000 Mann), die SS-Legion Norwegen (1 100 Mann) und 5 Polizei-Bataillone (je 600 Mann), die in der Zeit v. 19. – 24.2.1942 im Lufttransport herangeführt und gleich in die Front eingegliedert wurden.
Diese Bataillone sollten derart eingesezt werden, daß Zug um Zug herausgelöst werden konnten:
a) die SS-Polizei-Division mit Stab ohne Artillerie und ohne das zur Gruppe von Basse eingesetze Bataillon Dörner
b) drei weitere Bataillone.
Der Divisionsstab der SS-Polizei-Division sei beschleunigt herauszulösen.
Die Ausführung dieses Befehles erfolgte so:
V./LSSAH zur 225.ID, Leningrader Front, Abschnitt Urizk
3 PolBtl zur 122.ID
1 PolBtl zur 121.ID
1 PolBtl mit SS-FrwLeg. Norwegen“ zur 58.ID
Das Pol. ArtRgt blieb mit Masse in den bisherigen Stellungsräumen, wurde dem ARKO 18 unterstellt und auf Zusammenarbeit mit der 121.und 58.InfDiv angewiesen. Der Abschnitt der PolDiv wurde zunächst, zu gleichen Teilen, von der 121.und 58.InfDiv mit übernommen.

Mit seinem Stab übernimmt SS-Ogruf.Jeckeln am 4.März 1942, ab 9:00 Uhr, den Befehl über den Abschnitt der 58.ID und nach deren Herauslösung am gleichen Tag noch den gesamten Abschnitt, der von der Küste bis einschließlich Puschkin („Konstantin-Stellung“ ?) reichte.
Der KGr. unterstanden:
IR 320, 212.ID mit 3 Btl., PolBtl 306, PolBtl 121, Rgtseinheiten 13.,14./IR 320, 212.ID
RgtsStab IR 409, 122.ID mit AA 158, 58.ID, V./LSSAH, PolBtl 56 und 310, FrwLeg.Norwegen, PolBtl 305
PzJgAbt 158 (2 Züge), 58.ID, Teile PzJgAbt SS-PolDiv
2 leiIG-, 2 sIG-Züge/SS-PolDiv, 5 lei.IG-, 3 s.IG-Züge/58.ID
AR 158 – 1 lei.Bttr., 1 s.Bttr/58.ID, AR SS-PolDiv
Rechts anschließend lag die 121.InfDiv. Bald traten auch bei der KGr.Jeckeln Veränderungen ein, Einheiten wechselten ihre Abschnitte, andere wurden abgezogen und neue zugeführt.

22.08.1942
Seit dem 22. August 1942 leitete Jeckeln die sogenannte Aktion Sumpffieber, mit der nach den Worten Heinrich Himmlers die „Bandentätigkeit in Weißruthenien grundsätzlich bereinigt“ werden sollte. Dabei kamen etwa 6.500 Mann zum Einsatz, deren ausdrückliche Aufgabe es war, „alle in den Sumpf- und Waldgebieten des Einsatzraumes liegenden Dörfer zu vernichten.
Zur Durchführung des vom RFSS befohlenen Bandenkampfunternehmens „Sumpffieber“ zur Vernichtung der Bandengruppen in Weißruthenien nördlich Minsk wurde am 22.08.1942 durch den HSSPF Ostland der „Einsatzstab Minsk“ zur „einheitlichen Führung“ der für das Unternehmen unterstellten Kräfte aus Angehörigen der Polizei, Waffen-SS und des SD in Minsk gebildet.
Dem Stab unter Führung von SS-Obergruppenführer und Gen.d.Pol.Friedrich Jeckeln (Stab in Minsk v. 22.8. – 7.9., in Baranowice 7. – 22.9.42) wurden unterstellt:

a) 1.SS-Inf.Brigade (mot) (ausgenommen zunächst das SS-IR 10) unter SS-Brigadeführer und GenMaj.d.W-SS von Treuenfeld (Gefechtsstärke 2 300Mann)

b) Kräfte der Ordnungspolizei unter SS-Oberführer und Oberst der Gendarmerie Schimana mit
Pol.Rgt.Binz mit
I./PolRgt 23 FPNr. 20 822
Lit.SchumaBtl 3 FPNr 36 031
Lett.SchumaBtl 24 FPNr 48 276

Pol.Rgt.Barkhold mit
I./PolRgt 24 FPNr 13 639
Lett.SchumaBtl. 18 FPNr 39 350
Lett.SchumaBtl. 26 FPNr 42 181

lit.SchumaBtl. 15 FPNr 38 069
Teile (2 Komp.) lett.SchumaBtl. 266
mit SchumaAusbKp.

Gend.Züge (mot) 6, 7, 12, 13, 19, 21

Gesamtgefechtsstärke : 3 750 Mann

c) Kräfte des SS-Pol.Führers Weißruthenien und der Sicherheitspolizei und des SD unter Führung des SS-Brigadeführers und GenMaj.d.Pol.Johst (BdS u.SD Ostland) in Stärke von 32/ 244 zuzüglich 350 lettischer und 100 russischer Hilfswilliger.
Dem Einsatzstab unmittelbar unterstellt war die Pol.Nachrichten-Kp. Riga

11.11.1943-26.11.1943
Kommandeur der Kampfgruppe "Jeckeln" (bei Newel)

Januar 1944-Januar 1945
Leiter der Ersatz-Inspektion für Rußland

20.02.1944-1945
"Höherer SS- und Polizeiführer für das Ostland und Rußland-Nord" (Riga)

01.07.1944 General der Waffen-SS und der Polizei,

14.08.1944-25.08.1944
Kommandeur der Kampfgruppe "Jeckeln" (Lettland)

27.08.1944
Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz

22.09.1944-18.01.1945
(nomineller) Höherer SS- und Polizeiführer in Belgien und Nordfrankreich

15.01.1945-15.02.1945
Inspizient für die Ersatztruppen der Waffen-SS im Bereich des Höheren SS- und Polizeiführers Südost

18.01.1945
mit der Zusammenfassung aller E-Einheiten der Waffen-SS im Gebiet des Höheren SS- und Polizeiführers Südost beauftragt

18.01.1945
Höherer SS- und Polizeiführer Oberschlesien

29.01.1945-03.02.1945
Kommandierender General der Korpsgruppe Jeckeln

15.02.1945
Kommandierender General des V. SS-Freiwilligen-Gebirgskorps

08.03.1945
Eichenlaub (82.) zum Ritterkreuz

Mai 1945
bei Halbe (Nähe Forsthaus Hammer) in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten

26.01.1946-03.02.1946
Prozeß in Riga (mit sechs weiteren Generalen),

03.02.1946
von einem sowjetischen Gericht in Riga zum Tode verurteilt und bereits am Nachmittag des selben Tages im Beisein von mehreren Tausend Zuschauern wurde er noch am selben Tag in Riga, in der Nähe des Flusses Daugava, gehängt.
(Die anderen, die mit ihm gehängt wurden. waren Generalleutnant Siegfried Ruff, Generalleutnant Wolfgang von Ditfurth, Generalleutnant Albrecht Freiherr von Monteton Digeon, Generalmajor Friedrich Werther, General Bronislaw Pawel und Generalmajor Hans Küpper.)

Auszeichnungen
Eisernes Kreuz (1914) II. Klasse
Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP am 30. Januar 1939[14]
Spange zum Eisernen Kreuz II. Klasse
Eisernes Kreuz (1939) I. Klasse
Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42
Verwundetenabzeichen (1939) in Silber
Deutsches Kreuz in Gold am 19. Dezember 1943[15]
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub[15]
Ritterkreuz am 27. August 1944
Eichenlaub am 8. März 1945 (802. Verleihung)
Ehrendegen des Reichsführers-SS
Totenkopfring der SS