SA-Oberführer u. Oberregierungsrat

* 19.12.1908 in Rossdorf
† 24.08.1967 in Burgwedel

Neffe des „Führer-Stellvertreters“ Rudolf Hess u. Freund von Adolf von Thadden

1927
Abitur in Darmstadt

Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Gießen und Frankfurt

1930
juristischer Vorbereitungsdienst, u.a. in Rainheim/Hessen

am 01.08.1930 Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nu. 279 534)
(ehrenamtlicher Kreisleiter der NSDAP und Redner im Gau Hessen-Darmstadt)

19.12.1932
am 19.12.1932 legte er alle politischen Ämter in der NSDAP nieder und widmete sich seinem Beruf als Verwaltungsbeamter.

21.06.1935
große Staatsprüfung für das Justiz- und Verwaltungsfach

28.02.1936
Eintritt in den Reichsdienst.

28.02.1936-22.5.1936
Assessor beim Kreisamt Darmstadt.

12.05.1936-28.09.1938
Gestapo Darmstadt

06.01.1936
Ernennung zum Regierungsassessor

29.09.1936-31.12.1937
beim Stab des Stellvertreters des Führers
(1937 wurde er vom Reichsminister des Innern aus dem Staatsdienst beurlaubt und als Jurist im Range eines SA-Oberführers in das Rechtsamt der SA-Führung abgestellt. 1939 kehrte er als Regierungsrat am Landratsamt München in den Staatsdienst zurück.)

ab 01.01.1938
beim Stab der Obersten SA-Führung

01.02.1939
Regierungsassessor beim Regierungspräsidenten von Oberbayern
(zugleich zur Geschäftsaushilfe dem Landrat in München zugeteilt)

ab August 1939
Wehrmacht
ab 01.04.1940
Bataillonsstab II Infanterie-Regiment 199 „List“
ab 06.02.1941
Infanterie-Ersatz-Bataillon 199, Braunschweig

am 19.02.1942
Versetzung vom Stab I Infanterie-Regiment 542 zur 2. Kompanie Infanterie-Regiment 542

am 10.04.1942 Beförderung zum Oberregierungsrat
(abgeordnet in die Partei Kanzlei)

31.03.1942
Ausscheiden aus dem Bayerischen Landes-Dienst

lt. Meldung vom 22.05.1943
Beförderung zum Hauptmann d.R.
(einige Quellen, u. a.

20.07.1943
Versetzung vom Stab I Grenadier-Regiment 542 zum Grenadier-Ersatz-Bataillon 61, München.

nach 1945
selbstständiger Kaufmann im Bereich Immobilien

wirkte 1950 bei der Gründung der Deutschen Reichspartei mit und war deren stellvertretender Vorsitzender

1953-1958
Landesvorsitzender der DRP in Rheinland-Pfalz

1959 kandidierte Hess für die DRP für den Niedersächsischen Landtag, scheiterte jedoch an der in Niedersachsen neu eingeführten Fünf-Prozent-Hürde

06.06.1967-24.08.1967
MdL 6. WP als Angehöriger der NPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag

06.07.1967-24.08.1967
Mitglied im Ausschuß für Rechts- und Verfassungsfragen. Stellvertretender Vorsitzender der DRP. – NPD-Bundesvorstand

Hess nahm sich aufgrund persönlicher und finanzieller Probleme das Leben

DER SPIEGEL 36/1967
OTTO HESS, 58. Der Kampfgefährte des NPD-Chefs Adolf von Thadden aus alten DRP-Tagen verbarg hinter strammem Gehabe ("Ich bin ein aktiver Typ") verletzliche Empfindsamkeit. Heß, einst Kreisleiter (NSDAP-Mitglied seit 1. August 1930) und SA-Oberführer, führte die Nationaldemokraten als Propagandachef in fünf Landtage, empfand über alles, was der Nationalsozialismus angerichtet hatte, "mehr Zorn als Scham". Nach Scheidung seiner Ehe in diesem Sommer geriet der Häusermakler und Baubetreuer in finanzielle Schwierigkeiten. Mit einer Rasierklinge schnitt er sich am vergangenen Donnerstag beide Pulsadern auf und verblutete, bevor ein Arzt, den er selbst noch angerufen hatte, eintraf.

(einige Quellen, u. a. Biographisches Archiv 38/1967 vom 11. September 1967 geben an: Am Kriege nahm H. von Anfang bis Ende, zuletzt als Major und Bataillonskommandeur in einem bayerischen Infanterieregiment teil.)