SS-Sturmbannführer

* 19.05.1904 in München
† 14.12.1979 Dachau

letzter bekannter Wohnsitz:
Dachau

vollständiger Name: Wilhelm Max Josef Johann Burger

Vater: Rechtsanwalt

Reichsdeutscher

Volksschule

Mittelschule

absolvierte nach seiner Schullaufbahn eine Ausbildung zum Lehrer
(war jedoch in diesem Beruf nicht tätig)

Beruf: Kaufmann/Lehrer

arbeitete als Versicherungsvertreter bis er im Zuge der Weltwirtschaftskrise arbeitslos wurde.

1927
Heirat mit einer Frau jüdischer Abstammung (Scheidung 1935)

ab 01.09.1932
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 1 316 366)

ab 00.09.1932
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 47 285)

21.10.1936 - 23.12.1936
Dienst in der Wehrmacht

21.10.1937 - 23.12.1937
Dienst in der Wehrmacht
(Er war ein fähiger Offizier, aber er hatte ein schweres Problem mit dem Alkohol.)

ab Herbst 1938
Verwaltungsführer im SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt in Oranienburg

ab 01.09.1939
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

mit SS-Totenkopf-Infanterieregiment im Westfeldzug und bis Mai 1942 im Rußlandfeldzug

10.07.1942 - 20.04.1943
Verwaltungsführer (Abteilung IV Verwaltung u. Wirtschaft) im KL
Auschwitz
(verantwortlich für Unterbringung, Verpflegung und Besoldung des Kommandanturstabs sowie für Unterkunft, Verpflegung und Bekleidung der Häftlinge, Erfassung und Verwertung des Raubguts der Deportierten und Bestellung des Zyklon B)

02.12.1942
Beförderung zum SS-Sturmbannführer

00.05.1943 - 00.05.1945
SS WVHA (Amtschef D IV, Verwaltung der Konzentrationslager)

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (19.03.1941)
Eisernes Kreuz II. Klasse (20.04.1942)
SS-Ehrendegen
SS-Totenkopfring
Medaille „Winterschlacht im Osten 1941-1942”

nach 1945
unter dem Namen Georg Bauer Versicherungsvertreter

ab 00.03.1947
in US-Internierung

00.01.1948
Auslieferung an Polen

Gerichtsverfahren nach 1945
09.04.1952
Urteil des Woiwodschaftgerichts in Kraków, Az.: IV K 283/51
zu fünf Jahren Haft verurteilt
(Akte kann angefordert werden)

Gerichtsverfahren nach 1945
07.10.1953
Urteil des Obersten Gerichts in Warszawa, Az.: II Krn 414/53
das Strafmaß wurde unter Anrechnung seiner Haftzeit in amerikanischer Internierung auf acht Jahre Haft erhöht.
(Akte kann angefordert werden)

20.05.1955
in die BRD abgeschoben

Prokurist der Bayerischen Spritzgußwerke

letzter bekannter Wohnsitz: Dachau

Die „Strafsache gegen Burger u.a., 4 Ks 3/63“ wurde von Dezember 1965 bis September 1966 an 63 Sitzungstagen verhandelt.
am 16. September 1966 wird Burger im Frankfurter IG-Farben-Prozess (4 Ks 3/63) zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt, wobei man berücksichtigte, er habe die Massentötungen innerlich abgelehnt und einigen Häftlingen eine gewisse Hilfe zukommen lassen. Da er bereits 1953 in Warschau zu einem achtjährigen Freiheitsentzug verurteilt worden war, rechnete ihm das Gericht diese Strafe sowie die abgesessene Untersuchungshaft an, so dass er den Gerichtssaal als freier Mann verlassen konnte.
Wilhelm Burger war als Leiter der Abteilung Verwaltung der Kommandantur des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz wegen der Beschaffung von Zyklon B zur Vernichtung der Häftlinge in den Gaskammern angeklagt.
Burger, der nach der Versetzung von Auschwitz im April 1943 zum Chef des Amts D IV (Verwaltung der Konzentrationslager) im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in Berlin aufstieg, behauptete vor Gericht, er habe Zyklon B lediglich zur Desinfektionszwecken bestellt. Während der gerichtlichen Voruntersuchungen hatte er dagegen noch ein Teilgeständnis abgelegt und bekundet, er sei sich im Klaren darüber gewesen, dass er "bei der Herausgabe der Zyklon-B-Bestellungen auch mitwirkte für die Heranschaffung des Zyklon B zu Vergasungszwecken."
In der Hauptverhandlung widerrief er dieses Geständnis und behauptete vielmehr, mit der Beschaffung des Gases für die Ermordung der Häftlinge nichts zu tun gehabt zu haben. Die Beweisaufnahme ergab, dass während seiner Dienstzeit als Leiter der Verwaltung des KZ Auschwitz mindestens 12 000 Kilogramm des Giftgases geliefert wurden. Der Beweislast zum Trotz beklagte Burger mit tränenerstickter Stimme sein eigenes Schicksal voller Selbstbedauern: "Dieses Auschwitz hängt mir seit 20 Jahren an!"

Burger verbrachte seinen Lebensabend im bayrischen Dachau.

In Dachau lebte auch der SS-Sturmbannführer
Zill Egon Gustav Adolf (Sonntag Willi)
Zill lebte bis zu seinem Tod in Dachau, den Ort seiner Verbrechen.

Wie Verblendet und gefühlskalt müßen diese Mörder gewesen sein.