Ghetto

Bezeichnung

Gebiet
Ukraine, Oblast Iwano-Frankiwsk, Kreisfreie Stadt Iwano-Frankiwsk

Eröffnung
26.07.1941

Befreiung
27.07.1944

Deportationen

Einsatz der Häftlinge bei

Art der Arbeit

Bemerkungen
mehr als 40.000 Juden lebten in Stanisławów als am 26. Juli 1941 der Ort von den Deutschen Truppen besetzt wurde. Am 01.August 1941 wurde Galizien fünfter Bezirk im Generalgouvernement.
Am 12. Oktober 1941, später als Stanislauer Blutsonntag bezeichnet, wurden Tausende von Juden auf dem Marktplatz zusammengetrieben, dann von Truppen der Nazis zum jüdischen Friedhof geführt, wo bereits Massengräber vorbereitet waren.
Auf dem Weg zum jüdischen Friedhof wurden die Juden geschlagen und misshandelt. Auf dem Friedhof wurden die Juden gezwungen ihre Wertsachen zu verschenken und ihre Papiere zeigen. Die Männer der Sicherheitspolizei (Sicherheitspolizei; SIPO) begann dann mit Massenerschießungen, von Mitgliedern der deutschen Ordnungspolizei (Ordnungspolizei) und der Bahnpolizei unterstützt.
Die Angehörigen der deutschen Polizei befahlen die Juden sich zu entkleiden, sie wurden in Gruppen aufgeteilt, und dann weiter zu den Gräbern, wo sie erschossen wurden geführt. Sie fielen in das Grab, oder wurden gezwungen in die Gruben zu steigen, wo sie dann erschossen wurden. Die Sicherheitskräfte erschossen an diesem Tag zwischen 8.000 und 12.000 Juden.
Bis Juli 1942 wurden die meisten Morde in Mill Rudolf durchgeführt, und ab August im den Hof der Sipo Zentrale. Am 22. August 1942 führten die Nazis eine Vergeltung Aktion für den Mord an einer ukrainischen Frau durch, dem den Juden angelastet wurde. Mehr als 1000 Juden wurden hierbei erschossen. Deutsche Polizisten vergewaltigten jüdische Mädchen und Frauen, bevor sie dann im Hof der SiPo Zentrale erschossen wurden.
Über 11.000 Juden lebten noch in Stanisławów, als die nächste Aktion durchgeführt wurde. Am 22. Februar oder 23. Mai 1943 ließ SS-Hauptsturmführer Hans Krüger durch Polizei das Ghetto umstellen zur endgültigen Auflösung.
Vier Tage nach dem Beginn der Aktion gaben die Deutschen bekannt, dass Stanisławów frei von Juden sei.
Als die sowjetischen Truppen Stanisławów am 27. Juli 1944 erreichten, gab es etwa 100 Juden in der Stadt, die im Versteck überlebt hatten. Insgesamt haben rund 1.500 Juden aus Stanisławów den Krieg überlebt.
Eine formelle Anklage durch die Dortmunder Staatsanwaltschaft gegen Hans Krüger wurde im Oktober 1965 erteilt, nach sechs Jahren Untersuchungen. Am 6. Mai 1968 verurteilte das Landgericht Münster ihn zu lebenslanger Haft. In Wien und Salzburg gab es noch andere Gerichtsverfahren gegen Mitglieder der Schutzpolizei und der Gestapo in Stanisławów.

Wird fortgesetzt.



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