Ghetto

Piaski, ein kleines Städtchen in der Lubliner Woiwodschaft, ringsum von Sand und Sümpfen und Wald umgeben, ist durch die Staatsstraße Lublin–Cholm (= Chelm) in zwei Teile geteilt

Bezeichnung
Transit-Ghetto

Gebiet
Generalgouvernement, Piaski (Kreis Lublin-Land)

Eröffnung
1940

Schließung

Opfergruppe
Alte, Frauen und Kinder. Junge, arbeitsfähige Männer wurden bereits vorher bei Selektionen in Lublin von den Transporten separiert.

Geschlecht
Kinder, Frauen und Männer

Namensliste der Opfer

Die Täter

Rechtsgrundlage

16.10.1942
Am 16.10.1942 treffen mit einem
Transport Juden aus dem Ghetto Głusk im Ghetto Piaski ein.

Bemerkungen
Transit-Ghettos wurden auch in Opole Lubelskie, Deblin, Zamosc, Chelm, Wlodawa und Miedzyrzec Podlaski eingerichtet. Alle lagen nahe bei oder direkt an den Eisenbahnstrecken, die nach Belzec oder Sobibor führen; Miedzyrzec Podlaski an der Strecke nach Treblinka.

Wir gedenken der Opfer, die im Transit-Ghetto PIASKI-Lublin
durch das Naziregime gedemütigt, und ermordet wurden.

an die
Befehlshaber der SS und Polizei der Distrikte

Der Reichsführer-SS hat befohlen, daß die bei Juden gefundenen und beschlagnahmten und die bei den noch vorhandenen Juden, vor allen Dingen in den Ghettos des Generalgouvernements sofort zu beschlagnahmenden Pelzmäntel, Pelze und Felle, gleich welcher Art, zu sammeln sind. Die Zahl ist mir laufend durch FS zu melden, erstmalig am 29.12.1941 bis 18 Uhr. Der Reichsführer hat befohlen, daß sein Befehl beschleunigt durchzuführen ist. Den Judenräten ist anzudrohen, daß sowohl sie als auch die Juden, die nach Ablauf einer zu setzenden Frist noch im Besitze eines Pelzes oder Felles angetroffen werden, erschossen werden. Der Befehlshaber der Ordnungspolizei ist verständigt.

Befehlshaber der Sipo und des SD
Schonegahrth

24. Dezember 1941

Judenaktion

an den Kommandeur der Sipo in Lublin

Als Anlage überreiche ich zwei Aufstellungen über Waren, die aus dem Ghetto in Piaski sichergestellt worden sind.Während die von den hessischen Juden zurückgenommenen Sachen z.T. neuwertig sind, handelt es sich bei den übrigen Spinnstoffwaren um ältere und schmutzige Ware für die Zerreißmaschine. Die Wäschestücke der hessischen Juden sind
in Koffern verpackt. Ferner wurde bis heute ein Betrag von zl. 8300 (z.T. in Reichsmark), Goldrubel 85.- sowie 5 Eheringe sichergestellt.
Da die Lagerplätze anderweitig dringend benötigt werden, bitte ich um baldige Abholung.

Sicherheitspolizei Transferstelle Piaski
11. April 1942