Landesfürsorgeanstalt
Deutschland, Bundesland Baden-Württemberg, Regierungsbezirk Stuttgart, Landkreis Ludwigsburg
Verlegung von Insassen
der Erlass im Wortlaut:
Betreff: Verlegung von Insassen
der Heil- und Pflegeanstalten
0 Beil.
Die gegenwärtige Lage macht die Verlegung einer größeren Anzahl von
in Heil- und Pflegeanstalten untergebrachten Kranken notwendig. Im
Auftrag des Reichsverteidigungskommissars werde ich die notwendig
werdenden Verlegungen von Fall zu Fall anordnen.
Die Kranken werden nebst ihren Krankenakten in Sammeltransporten
verlegt. Der Abgabeanstalt entstehen aus dem Transport keine Kosten;
die Krankenakten werden ihr nach Einsichtnahme durch die
Aufnahmeanstalt wieder zurückgegeben. Die Benachrichtigung der
Angehörigen über die Verlegung erfolgt durch die Aufnahmeanstalt. Die
Kostenträger sind von der Abgabeanstalt davon in Kenntnis zu setzen,
dass mit weiteren Zahlungen über den Tag der Verlegung hinaus
insolange einzustellen sind, bis sie von der Aufnahmeanstalt angefordert
werden.
Die Zentralleitung für das Stiftungs- und Anstaltswesen wird ersucht, den
Erlaß den ihr unterstellten Anstalten bekanntzugeben.
Im Auftrag gez. Dr. Stähle.”
Anstaltsinspektor
Heinrich Scholder
Ein Gedenkstein aus Granit vom Künstler Jörg Failmetzger hat vor dem heutigen Behindertenheim einen würdigen Platz gefunden. Er trägt die Namen der Ermordeten. Die Schicksale von 120 abtransportierten Menschen führen den heute Lebenden vor Augen, was damals geschehen ist.
07.08.1940
Am 07.08.1940 werden 75 Personen aus der Landesfürsorgeanstalt Markgröningen in die Heil- und Pflegeanstalt (Tötungsanstalt) Grafeneck deportiert. Der Transport erreicht Grafeneck am 07.08.1940
09.09.1940
Am 09.09.1940 werden 31 Personen aus der Landesfürsorgeanstalt Markgröningen in die Heil- und Pflegeanstalt (Tötungsanstalt) Schloß Grafeneck deportiert. Der Transport erreicht Grafeneck am 09.09.1940
26.11.1940
Am 26.11.1940 werden 14 Personen aus der Landesfürsorgeanstalt Markgröningen in die Heil- und Pflegeanstalt (Tötungsanstalt) Schloß Grafeneck deportiert. Der Transport erreicht Grafeneck am 26.11.1940