Arbeitsanstalt für asoziale Mädchen und Frauen
Österreich, Bundesland Niederösterreich, Bezirk Wien-Umgebung
1938 verlor Klosterneuburg seine Unabhängigkeit und wurde am 15. Oktober 1938 in Groß-Wien eingegliedert. Klosterneuburg bildete mit den Orten Gugging, Kierling, Höflein an der Donau, Kritzendorf, Weidling und Weidlingbach den 26. Wiener Gemeindebezirk. Am 1. September 1954 wurde die Rückgliederung Klosterneuburgs vollzogen.
„Der Begriff „asozial" wurde von den Nazis extensiv ausgelegt: verwahrloste oder schwererziehbare Kinder zählten ebenso dazu wie Alkoholiker, Süchtige, Prostituierte, „Arbeitsscheue" und viele andere. Sie alle wurden in der „erbbiologischen Bestandsaufnahme" registriert, waren als zukünftige Opfer rassistischer Politik ins Auge gefaßt."
Juni 1940 wurde im 26. Wiener Bezirk eine Arbeitsanstalt für Frauen namens "Klosterneuburg" gegründet.
Die Haftbedingungen in dieser Anstalt waren gekennzeichnet durch schwere Zwangsarbeit, fortgesetzte Demütigungen und Quälereien. Rund 650 Frauen waren während des Krieges in den beiden Arbeitsanstalten „Am Steinhof“ und in Klosterneuburg inhaftiert, viele von ihnen mussten sich einer Zwangssterilisation unterziehen.