Außenlager des Konzentrationslagers Stutthof

Bezeichnung:

Gebiet:
Nordwestrussland, Gebiet Kaliningrad, Rajon Bagrationowsk

Eröffnung: 23.09.1944

Schließung:
Mitte Januar 1945 Evakuierung nach Palmnicken. ( das Massaker von Palmnicken)

Deportationen:

Häftlinge:

Geschlecht: Frauen

Einsatz der Häftlinge bei:

Art der Arbeit: Arbeit auf dem Flugplatz

Bemerkungen:
Vom Ort Jesau sind durch Krieg und Nachkriegszeit allenfalls 5 Häuser stehen geblieben. Jedoch entstand eine neue, sozialistische Ansiedlung ca. 500 Meter entfernt hinter dem Talkessel.

Zum Ende der Nazi-Herrschaft wurden am 20. und 21. Januar 1945 angesichts der erfolgreichen sowjetischen Offensive die Insassen der ostpreußischen KZ-Außenläger in Seerappen, Jesau, Heiligenbeil, Schippenbeil und Gerdauen in Königsberg versammelt.

Das Massaker von Palmnicken

Zum Ende der Nazi-Herrschaft wurden am 20. und 21. Januar 1945 angesichts der erfolgreichen sowjetischen Offensive die Insassen der ostpreußischen KZ-Außenlager in Seerappen, Jesau, Heiligenbeil, Schippenbeil und Gerdauen in Königsberg versammelt.
In Königsberg waren zum Ende des Krieges bereits jüdische KZ-Insassen der aufgelösten Außenlagers des KZ Stutthof bei Danzig, zusammengezogen worden.
Sie wurden zusammen mit anderen Häftlingen in einem Bunker der Waggonfabrik Steinfurt untergebracht.
Es waren vornehmlich Juden aus Ungarn, Polen und dem Altreich.

Etwa 6.000 bis 7.000 von ihnen wurden am 26. Januar ohne Verpflegung und nur leicht bekleidet nach Westen durch das Samland fortgetrieben, damit sie in der Annagrube in Palmnicken weggeschlossen würden.
Der ursprüngliche Plan, sie im Stollen eines Bernsteinbergwerkes einzumauern, scheiterte.
Die Palmnicker Bergwerksverantwortlichen widersetzten sich jedoch dem Mordplan der SS. Güterdirektor Feyerabend wurde daraufhin nach Kumehnen abkommandiert und beging dort Selbstmord.
Damit war der Widerstand der Palmnicker gebrochen und die noch Überlebenden wurden am 31. 01. 1945 auf das vereiste Meer gejagt und mit Maschinengewehrsalven nieder gemäht. Nur ganz wenige, vielleicht 15 von 7.000, überlebten das Massaker. Diese Mordaktion wurde besonders betrieben von dem Bürgermeister und Ortsgruppenleiter der NSDAP in Palmnicken, Kurt Friedrichs, und der Verantwortliche für den Todesmarsch, SS-Führer Fritz Weber, beging 1965 in der Untersuchungshaft Selbstmord.
Höchstens 15 haben mit Hilfe einiger Dorfbewohner dieses Massaker überlebt. Die Toten wurden ebenso wie die nach dem Einmarsch der Roten Armee an Hunger und Typhus in der Umgebung gestorbenen rund 4.000 Deutschen in Massengräbern verscharrt man hat vergessen, wo.




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