Bezeichnung: 3. Polizeirevier Johannstadt
Gebiet
Sachsen, Direktionsbezirk Dresden, Kreisfreie Stadt Dresden
Gebiet heute
Eröffnung
Schließung
Unterstellung
Häftlinge
Geschlecht
Einsatz der Häftlinge bei
Art der Arbeit
Lagerausstattung
Ausstattung der Insassen
Lageralltag
Bemerkungen
Am Donnerstag, dem 27. Oktober 1938 verfügte das Auswärtige Amt die vollständige Ausweisung aller Juden polnischer Staatsangehörigkeit.
Noch am selben Abend begannen in Dresden in aller Öffentlichkeit die Deportationen. Die Gestapo verhaftete in dieser Nacht alle polnischen Juden, derer sie habhaft werden konnte, und brachte sie in die Polizeireviere.
Allein in das 3. Polizeirevier Johannstadt wurden bis zum darauffolgenden Morgen laut einer Augenzeugin etwa 500 Menschen gebracht, und um 11 Uhr ohne Schlaf oder Essen mit offenen Lastwagen im Regen zum Bahnhof Dresden-Neustadt gefahren. Um 16 Uhr wurden sie auf einen Zug verladen und unter SS-Begleitung nach Polen transportiert, um dort hinter der Grenze in den frühen Morgenstunden des Samstages auf freiem Felde zum Aussteigen gezwungen zu werden. Insgesamt wurden bei dieser ersten Aktion 724 polnische Juden aus Dresden und 2804 aus ganz Sachsen nach Polen gebracht. Die Spuren vieler von ihnen verlieren sich heute in den Ghettos oder Vernichtungslagern des ein Jahr später besetzten Polens. Ihre Grundstücke und Konten gingen nach 1939 an die Treuhandstelle Ost
© 2010 tenhumbergreinhard.de (Düsseldorf)