Auschwitz
Mit diesem Transport wurden 519 Personen (168 Frauen und Mädchen, 351 Männer und Jungen) ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Der Transport hat Westerbork am 24.08.1942 verlassen und erreicht Auschwitz am 25.08.1942. Nach der Selektion werden 231 Männer, die die Nummern 61277 - 61507 erhalten, sowie 38 Frauen, die die Nummern 18303 - 18340 erhalten, als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Die übrigen 250 Deportierten werden der Sonderbehandlung zugeführt.
Bericht
Am Montag, den 24. August 1942, fuhr ein Zug mit über 500 Deportierten an Bord von Westerbork nach Auschwitz. Unter ihnen befanden sich vier Häftlinge und zwei Personen, die sich freiwillig dem Transport angeschlossen hatten. Freiwillige wurden angeheuert, wenn ein Transport aus Amsterdam nach Auschwitz die Deportationsquoten nicht erfüllte. Laut einem Brief eines Westerbork-Insassen an Bekannte in Amsterdam meldeten sich manchmal freiwillig Menschen für einen Transport, da sie wussten, dass Familienangehörige in dem betreffenden Zug sein würden. Sie mussten Papiere unterzeichnen, wonach sie freiwillig abfahren würden, und wurden demgemäß registriert. Der Zug verließ Hooghalen am Morgen und erreichte gegen Mittag Nieuweschans. Ein holländischer Zeuge erinnert sich: „Die Bahngleise lagen inmitten von Feldern. Oft arbeiteten wir auf dem Land neben den Gleisen. Dienstags um die Mittagszeit fuhr der „Jodentrein“ (Judenzug) vorbei. Sie waren sehr lange und schwere Züge, die sehr langsam fuhren, vielleicht mit der Geschwindigkeit eines Fahrrads. Die Deportierten warfen Briefe, Notizzettel und Postkarten aus dem Zug, wenn sie konnten, in Zuidbroek beispielsweise, wo der Zug für zehn Minuten hielt und Menschen aus dem Ort ihnen zum Abschied zuwinkten, wenn der Zug abfuhr, oder in Winschoten, wo solche Briefe von der örtlichen Bevölkerung eingesammelt und zu einem Widerstandsführer gebracht wurden, der sie dann abschickte.
Die Transportliste der Liro (Lippmann & Rosenthal Bank) führt 554 Deportierte auf, davon 184 Frauen und 370 Männer.
Niemand von diesem Transport hat überlebt.
Quelle: Gedenkstätte yad vashem