Panzer-Lehr-Division

Panzerlehr-Regiment 130

Einsatz und Unterstellung:
Die Panzer-Lehr-Division wurde am 10. Januar 1944 im Raum Nancy-Verdun, in Frankreich, aufgestellt. Die ersten Einheiten für den Verband wurden bereits im November 1943 bei der Panzertruppenschule II in Krampnitz, im Wehrkreis III, und bei der Panzertruppenschule I auf dem Truppenübungsplatz Bergen, im Wehrkreis XI, aufgestellt. Nach dem verlustreichen Einsatz in der Normandie wurde die Division ab dem 15. Oktober 1944 auf dem Truppenübungsplatz Sennelager bei Paderborn, im Wehrkreis VI, aufgefrischt. Bei einer weiteren Auffrischung 1945 wurde die Schnelle Abteilungen 509, 510 und 511 in die Division eingegliedert. Die Division geriet in Verlauf des Ruhrkessels im Raum Winterberg in amerikanische Gefangenschaft.


April 1945

Der letzte Einsatz der II./Pz.Lehr Rgt. 130 im April 1945
Als die 1. und 9. US-Armee am 2. April 1945 bei Lippstadt den Kreis um die deutsche Heeresgruppe B im Ruhrgebiet schloss, befanden sich die panzerlosen Teile der II./Pz.Lehr Rgt. 130 unter dem Kommando des Chefs der Versorgungskompanie, Hptm. Freiherr v. Schlippenbach, außerhalb der Umklammerung. Die Männer der 5. und 6. Kp. führte Oblt. Petkat, die der 7. und 8. Kp. Hptm. v. Falkenhayn und die der Versorgungs- und Werkstattkompanie Obtl. (Ing.) Dr. Cursiefen. Der einsatzbereite Teil der II. Abteilung unter der Führung von Major Ritgen wurde mit der Panzer-Lehr-Division im Ruhrkessel eingeschlossen und geriet dort Mitte April 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft.


04.04.1945

Die Männer der II./Pz.Lehr-Rgt. 130 treffen in der Panzertruppenschule Bergen ein. Hier stellt der stellvertretende Schulkommandeur, Oberst Grosnan, gerade eine Kampfgruppe zusammen. Wahrscheinlich sollen auch die Teile der II./130 eingegliedert werden, aber ein Telefongespräch mit einem hohen Panzeroffizier in Berlin ergibt, dass Hptm. v. Schlippenbach bei der Firma MIAG in Braunschweig mehr als 30 fabrikneue Jagdpanther übernehmen kann. Die damit aufzustellende Panzer-Abteilung soll aber nicht von der Kgr. Grosnan sondern vom Wehrkreis XI (Hannover) eingesetzt werden.


05.04./06.04.1945

Fernschreiben von OKW/WFSt/Op(H)/West an Ob. West und H.Gr. G : „Die im Raum Braunschweig vorhandenen 35 einsatzbereiten Jagdpanther sind mit den zugehörigen Besatzungen umgehend H.Gr. G zur Auffrischung der 2. Pz.Div. im Raum Schweinfurt zu zuführen.“

Hptm. v. Schlippenbach meldet sich bei Oberst Grosnan ab und fährt zum Befehlshaber der Wehrkreises XI, General Lichel, in Hannover. Er hält sich nur kurz dort auf und es ist nicht klar welche Befehle er dort erhalten hat. Seine Männer fahren inzwischen direkt nach Braunschweig, um bei MIAG neue Jagdpanther zu übernehmen.


07.04.1945

Übernahme der ursprünglich für die 2. Panzer-Division vorgesehenen 35 Jagdpanther, 12 schweren Büssing-LKW und 12 VW-Kübelwagen bei MIAG. Die Panzer sind aufmunitioniert und vollgetankt, ihre 8,8 cm Kanonen justiert. Die II./Pz.Lehr-Rgt. 130 wird Stabs-Kompanie mit 3 Jagdpanthern, vier Kpn. zu je acht Jagdpanthern und eine Versorgungskompanie aufgeteilt. Hptm. v. Schlippenbach hat ein Gespräch mit dem Kampfkommandanten von Braunschweig, Generalleutnant Veit. Bei einer anschließenden Besprechung mit seinen Offizieren läßt v. Schlippenbach anklingen, dass ihm eine Fortsetzung des Kampfes, zumindest gegen die Westalliierten, sinnlos erscheint.
In der Abenddämmerung des 7. April setzt sich die Abteilung in Marsch und verläßt Braunschweig. Sie fährt auf der Autobahn ca 35 km in Richtung Westen. Im Raum Edemissen - Hämelerwald - Burgdorf wird in den folgenden Tagen eine Sicherungslinie nach Westen und Südwesten aufgebaut (5.Kp. links - 8. Kp. rechts). Hier bleiben die Jagdpanther mehrere Tage tatenlos stehen.