Transport 17.06.1940 Langenhagen

Wunstorf

Transportliste

Aktenkundig ist der Fall einer 34jährigen Langenhagener Patientin (Erna B.), die am 17. Juni 1940 nach Wunstorf verlegt und von dort aus am 23. April 1941 zunächst in die Zwischenanstalt Idstein und dann in das Tötungslager Hadamar transportiert wurde. Die Frau war am 07. Mai 1940 von der Polizei nachts auf der Straße in verwirrtem Zustand aufgegriffen und in die Langenhagener Klinik gebracht worden. Dort stellte man die Diagnose einer beginnenden progressiven Paralyse. Neben ausgesprochener Affektverflachung, Gedächtnisschwäche und mangelnder Orientierung stellten die Ärzte fest, daß bei ihr eine Neigung zu planlosem Umherirren und zur Verwahrlosung bestehen würde. Weiter war man der Ansicht, daß Erna B. fortschreitenden Charakterveränderungen unterliege und in der Gefahr stehe, immer wieder planlosem Umhertreiben zu verfallen, weshalb sie der Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt bedürfe. Damit war ihr Schicksal besiegelt.