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Gebiet: Hessen, Region Kassel, Bezirk Schwalm-Eder-Kreis, Gemeinde Schwalmstadt, Ortsteil Ziegenhain
STALAG IX A Ziegenhain war auf einer 47 Hektar umfassenden Fläche errichtet, und das größte Kriegsgefangenenlager auf dem Gebiet des heutigen Hessen.
Stalag IX setzte sich zusammen aus: Stalag IX/A mit Lager Ziegenhain Stalag IX/B mit Lager Bad Orb und Reservelazarett Dieburg Stalag IX/C mit Lager Bad Sulza
Das Lager bestand von 09.1939 bis 031945
Bis 1945 wurden hier Kriegsgefangene unterschiedlicher Nationen interniert, zunächst Polen und Franzosen unter ihnen befand sich der spätere französische Staatspräsident François Mitterrand. Es kamen hinzu Gefangene aus der Sowjetunion, Belgien, Großbritannien, den Niederlanden, Südosteuropa und US-Amerikaner. Gegen Kriegsende wurden auch italienische Militärinternierte hier gefangen gehalten. Mehrere tausend sowjetische Kriegsgefangene, die ab November 1941 im STALAG IX A Ziegenhain eintrafen, hatten, der Nazi-Ideologie entsprechend, in einem separaten Lagerbereich unter besonders unmenschlichen Bedingungen zu leiden. Die Todesrate unter ihnen war außerordentlich hoch.Die Gesamtzahl der Lagerinsassen schwankte ab September 1943, als sie ihren Höchststand erreichte, zwischen 8.000 und 11.000 Mann. Der größte Teil der Kriegsgefangenen musste außerhalb des Lagers in Arbeitskommandos Zwangsarbeit in der Landwirtschaft und in der Industrie leisten.
Am 30.03.1945 (Karfreitag) erreichten die Panzerspitzen der amerikanischen Truppen das Lager, nahmen dieses ein und befreiten die Gefangenen. An dem Tag befanden sich noch etwa 3700 Westalliierte und 1000 sowjetische Kriegsgefangene im Lager, darunter auch 1.200 Amerikaner, die im Dezember 1945 bei der Ardennenoffensive in Gefangenschaft gerieten
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