SS-Obersturmführer Schüttler Friedhelm
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Friedhelm Schüttler wurde am 24. Mai 1910 in Barmen geboren
Er arbeitete nach dem Besuch der Volks- und Mittelschule seit 1925 zunächst als Handlungsgehilfe, dann als Lagerverwalter und Versandleiter in einer Wuppertaler Papierfirma.
Nebenberuflich musizierte der aufstrebende Kaufmann zwei Jahre als Organist in Elberfeld. Als 20-Jähriger schloss er sich am 1. Januar 1931 der NSDAP an und trat darüber hinaus der SA bei. Ein Jahr später folgte der Übertritt von der SA in die Allgemeine SS (letzter Rang Obersturmführer). Kurz nach der Machtübertragung nahm er eine Stelle als Vertreter für ein privates Telefonunternehmen in Chemnitz an. Am 1. März 1936 wurde er als Kriminalassistentenanwärter von der Gestapo übernommen. Einer politischen Karriere stand indessen die Kirchenmitgliedschaft entgegen: Daraufhin erklärte er im Februar 1936 seinen Austritt und gab als Konfessionszugehörigkeit seitdem die für SS-Angehörige übliche Bezeichnung gottgläubig an. Seit dem 1. Januar 1936 wurde er in der Hauptaußenstelle des Sicherheitsdienst der SS (SD) als ehrenamtlicher Mitarbeiter geführt. Während seiner Zeit als Kriminalanwärter bei der Dienststelle Wuppertal fuhr er wöchentlich zweimal zur Leitstelle nach Düsseldorf, um dort 15- bis 16-mal mal an Kursen teilzunehmen. Sein Geschäftsbereich bei der Gestapo in Wuppertal war nach eigenen Aussagen die Abteilung II P (Presse und Literatur), sowie Russlandheimkehrer. So genannte Russlandheimkehrer waren größtenteils Arbeitsmigranten, die nach 1933 wieder nach Deutschland zurückkehrten und als politisch Verdächtige überwacht wurden. Tatsächlich war er jedoch im Referat Kommunismus beschäftigt, wo er massive Misshandlungen an politischen Schutzhäftlingen beging.
Vom 1. Oktober 1938 bis Ende 1938 wurde er in der Führerschule der Sicherheitspolizei in Berlin-Charlottenburg zum Kriminalassistenten ausgebildet. Sein erster SD-Einsatz im Frühjahr 1939 führte ihn in das so genannte Protektorat Böhmen und Mähren. Im März/April 1940 wurde Schüttler nach Berlin zur Auswertungsstelle Frankreich im Reichsicherheitshauptamt (RSHA) versetzt und wechselte später mit gleichem Aufgabengebiet zu einer im Pariser Innenministerium stationierten SD-Abteilung. Zwischendurch gehörte er einem Selektionskommando an, welches die französischen Internierungslager auf mögliche Verschubgefangene kontrollierte. Anfang Mai 1941 wurde er zum Kommissarslehrgang in die Führerschule nach Berlin geschickt. Nach abgelegter Prüfung für den leitenden Vollzugsdienst (27. Januar 1942) wurde Schüttler im Februar 1942 - jetzt im Rang eines Kriminalkommissars zur Staatspolizeistelle Wien als Sachbearbeiter zur Auswertung der Informationen der KPÖ versetzt.
Seit dem 6. Juli 1942 leitete er die Gestapoaußendienststelle St. Pölten und wechselte am 14. August 1943 auf eine Stelle im SS-Personalhauptamt. Kurz darauf erfolgte eine erneute Versetzung nach Frankreich, wo Schüttler nach eigenen Angaben auf Weisung des Gestapochefs Obergruppenführer Wilhelm Müller eine geheime Sendestation (so genannte Gegenfunkspiele) zur Störung der kommunistischen Widerstandsbewegung in Mittelfrankreich einrichtete. Später wurde er auf höhere Anweisung des RSHA bei den Ermittlungen im Zusammenhang mit den sich häufenden Sabotageakten eingesetzt.
Bei Kriegsende setzte er sich ab, wurde wenig später verhaftet und verbrachte die folgenden Jahre im Lager Staumühle bei Bielefeld. Nach seiner Entlassung aus dem Internierungslager Hiddesen im August 1947 tauchte Schüttler unter, als die deutschen Behörden gegen ihn zu ermitteln begannen. Am 13. Februar 1948 wurde der Flüchtige wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit zur Fahndung ausgeschrieben. Die Kriminalpolizei brauchte ein Jahr um herauszufinden, dass Schüttler unter dem Namen Peter Neumann in Heepen bei Bielefeld mit einer ehemaligen SD-Angehörigen aus dem Pariser Judenreferat der Gestapo zusammenlebte. Ein von den deutschen Behörden eingeleitetes Verfahren blieb folgenlos; die Einstellung der staatsanwaltlichen Ermittlungen erfolgte am 4. September 1950.
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