Wilna (Vilnius)

Ghetto

Gebiet: Generalbezirk Litauen, Reichskommissariat Ostland

Eröffnung: September 1941

Liquidierung: 23.-27.09.1943, Anfang Juli 1944 [Rest-Ghetto]; Befreiung durch die Rote Armee am 13.07.1944

Deportationen: Vom 23.-27.09.1943 nach Treblinka sowie nach Estland und Lettland

Einsatz der Häftlinge bei: Wehrmacht; deutsche Zivilverwaltung

Art der Arbeit: Arbeit in der Pelzindustrie, Arbeit beim Heereskraftfahrzeugpark, Arbeit in diversen Werkstätten

Bemerkungen: In Wilna wurde im September 1941 auf einem Stadtgebiet, wo vorher etwa 4.000 Menschen lebten, ein Ghetto mit zwei Abschnitten für etwa 60.000 Juden eingerichtet. Es unterstand dem deutschen Stadtkommissariat und wurde von der SS und litauischen Hilfspolizisten bewacht. Während beständig Massenexekutionen durchgeführt wurden, denen vor allem Arbeitsunfähige zum Opfer fielen wurde noch im Jahr 1941 ein Teil des Ghettos, das kleine Ghetto, vollständig aufgelöst. Die etwa 1.500 Insassen wurden erschossen. Während zweier weiterer Aktionen wurden am 24.Oktober 1941 5.000-8.000 und am 5. November 1941 etwa 3.000 Personen selektiert und umgebracht. Nach den Deportationen im September 1943 blieben nur etwa 3.000 Juden mit ihren Familienangehörigen im Ghetto zurück. Die letzte große Selektion wurde am 27.03.1944 durchgeführt. Alle Kinder sowie die älteren und Arbeitsunfähigen Männer und Frauen wurden nach Ponary gebracht und dort erschossen. Das Ghetto wurde Anfang Juli 1944 endgültig aufgelöst. Die Überlebenden wurden ebenfalls in Ponary ermordet.


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