Fürth

Gerichtsgefängnis

Deutschland, Bundesland Bayern, Regierungsbezirk Mittelfranken, kreisfreie Stadt Fürth

Nachdem 1826 der Bezirk des 1822 aus dem Justizamt Schönberg bei Bensheim gebildeten Landgerichts Schönberg dem Landgericht Fürth zugewiesen worden war, umfasste der Landgerichtsbezirk Fürth damals den gesamten heutigen Amtsgerichtsbezirk und dazu etliche Ortschaften, die heute zu den Amtsgerichten Bensheim und Michelstadt gehören. Eine wesentliche Verkleinerung erfuhr dieser Bezirk im Jahre 1853, als das Landgericht Wald-Michelbach neu gebildet wurde. Nach der Reichsgründung brachte das Gerichtsverfassungsgesetz vom 27.01.1877 eine Änderung dahin, dass die bisherigen Landgerichte aufgehoben und in Amtsgerichte umbenannt wurden.

Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges besaß Fürth ein eigenes Gerichtsgefängnis, das dann nicht mehr benutzt werden konnte, weil es in den letzten Kriegstagen durch Artilleriebeschuss beschädigt war. Es wurde im Jahre 1955 abgerissen. Die beim Abriss angefallenen Steine wurden größtenteils zum Bau einer Freilichtbühne in Heppenheim verwendet.


27.04.1933

Am 27.04.1933 wird der am 14.10.1890 in Holzminden geborene Politiker (KPD) Friedrich Schaper (verhaftet 24.04.1933 in Nürnberg) vom Gerichtsgefängnis Fürth ins Konzentrationslager Dachau überstellt. Er befand sich vom 24.04.1933-27.04.1933 im Gerichtsgefängnis Fürth in „Schutzhaft“. Friedrich Schaper wird am 27.04.1933 ins Lager Dachau übernommen (Häftlings Nu 5536). Er ist in Dachau vom 27.04.1933-21.04.1939 in „Schutzhaft“. Vom 28.04.1933-30.04.1933 wird seine Haft aufgrund der Wahlen unterbrochen. Friedrich Schaper lebte ab 1955 lebte als Rentner in Tettau. Er verstarb am 27.05.1966 in Coburg.