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Brual-Rhede |
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Bezeichnung: Strafgefangenenlager des Reichsjustizministeriums (Emslandlager III)
Gebiet Niedersachsen, Landkreis Emsland
Gebiet heute
Eröffnung Anfang Mai 1934
Deportationen: Das Lager stellte im Oktober 1943 und im Januar 1944 Gefangene für das Kdo. X in Frankreich. Von 1941 bis 1942 wurden Gefangene in das Kdo. Nord nach Norwegen verschleppt
Schließung Anfang April 1945 (Evakuierung nach Aschendorfermoor)
Unterstellung Preussische Justizverwaltung
Häftlinge
Geschlecht Männer
Wachmannschaft Schäfer Werner SS-Oberführer: Kommandeur der Emslandlager SA-Pionierstandarte 10
Einsatz der Häftlinge bei Nahrungsmittelfabrik Friesia in Weener, Fa. Klatte (700 Häftlinge), Wasserstraßenneubauamt Meppen, Fa. Elkenga
Art der Arbeit Ab 31.05.1940 wurden 50 Häftlinge für die Dauer von 12 Tagen im Hafen von Leer (Ostfriesland) zum Löschen von Holzladungen eingesetzt, Moorkultivierung, Arbeit in der Rüstungsproduktion (Fa. Klatte)
Lagerausstattung
Ausstattung der Insassen
Lageralltag
Bemerkungen Das Lager befand sich in nördlicher Richtung von Rhede, kurz vor der deutsch-niederländischen Grenze. Nach der Fertigstellung des Lagers im Mai 1934 wurden die 10 Baracken mit etwa 1.000 Häftlingen belegt. Die Zahl der registrierten Toten beläuft sich auf 59
Durch die geringe Kost und die schwere Arbeit gab es viele Erkrankungen. Krankmeldungen gab es erst dann, wenn ein Gefangener nicht mehr aufstehen konnte. Operationen wurden ohne örtliche Betäubung vorgenommen. Es gab Fälle, dass Gefangene Selbstverstümmelungen vornahmen, indem sie Löffel, Glasscherben von zerschlagenen Wassergläsern, ja sogar Eisenteile und Nägel verschluckt haben
© 2008 tenhumbergreinhard.de (Düsseldorf)
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Das Lager III (Brual-Rhede) wurde im Jahr 1934 errichtet und war zunächst als Konzentrationslager für 1000 Schutzhäftlinge geplant. Nach seiner Fertigstellung im Frühjahr 1934 wurde es dann jedoch von der preußischen Justizverwaltung als Strafgefangenenlager genutzt, das mit aus unterschiedlichsten Gründen Verurteilten belegt wurde. 1938 wurden einige Baracken abgebaut und für wenige Wochen an den Westwall in den Raum Zweibrücken transportiert. Ab 1940 kamen auch in dieses Lager zunehmend von Militärgerichten Verurteilte. Der Anteil der überwiegend wegen Fahnenflucht, unerlaubter Entfernung oder Zersetzung der Wehrmacht Verurteilten dürfte auch in diesem Emslandlager spätestens nach 1942 deutlich über 50 % gelegen haben, obwohl für das Lager Brual-Rhede für die Zeit seiner Bestehens von 1934 bis 1945 nur wenige genaue Angaben vorliegen. Die Arbeits- und Alltagsverhältnisse verschlechterten sich in der Kriegszeit zusehends.. Die Gefangenen wurden zunehmend in der Landwirtschaft und in kriegswichtigen Bereichen eingesetzt, die Arbeitszeit wurde auf 12 Stunden und mehr erhöht. 1943 errichtete die Bremer Maschinenbaufirma Klatte neben dem Lager ein Werk, in dem Gefangene in 12-Stunden-Schichten u.a. Flugzeugteile herstellen mussten. Die zuletzt noch ca. 700 Lagerinsassen wurden Anfang April 1945 in das Lager Aschendorfermoor verlegt.
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Berichte von überlebenden Wöchentlich einmal wurde jeder Gefangene zur Lagerkommandantur gerufen. Zu jeder Seite des Eingangs standen zwei Hunde. Bevor der Gefangene die Baracke betrat, musste er vor den Hunden strammstehen, die Mütze abnehmen und laut und deutlich sagen: Du bist ein Herrenhund, und ich ein Schweinehund.
Es war an einem Tag vor dem Heiligen Abend 1937. Der Tag war bitterkalt, und kaum lagen wir auf den Pritschen, als das Kommando ertönte: Im Hemd raustreten! Vor der Baracke 2 standen schon 600 Gefangene im Hemd bei eisigem Nordwind. Im Lager befand sich auch der Genosse Herbert Kerzig aus Chemnitz. Er war von Beruf Dirigent und betreute früher mehrere Arbeiter-Gesangvereine. Er musste im Hemd das Dach der Baracke besteigen, und unter seiner Leitung mussten wir das Lied Empor zum Licht singen. Anschließend erkrankten 22 Gefangene an Lungenentzündung, 4 starben daran.
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